Schloss Schönhausen ist ein Barockschloss im Berliner Ortsteil Niederschönhausen des Bezirks Pankow. Hier werden regelmäßig Kulturveranstaltungen durchgeführt. 
Schloss Schönhausen ist ein Barockschloss im Berliner Ortsteil Niederschönhausen des Bezirks Pankow. Hier werden regelmäßig Kulturveranstaltungen durchgeführt.  Benjamin Pritzkuleit

Das Berliner Schloss Schönhausen zeigt ab dem 12. Mai eine Ausstellung mit Werken zeitgenössischer Künstler und Künstlerinnen aus der Ukraine. Alle 14 teilnehmenden Künstler seien vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine nach Deutschland geflüchtet, teilte die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg am Freitag in Potsdam mit.

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Sie seien eingeladen worden, ihre Arbeiten unter dem Ausstellungstitel „Goldnarben“ in der ehemaligen Sommerresidenz der preußischen Königin Elisabeth Christine in Berlin-Pankow (1715–1797) zu präsentieren.

Künstlerinnen und Künstler aus der Ukraine leben und arbeiten in der Ukrainian Cultural Community (UCC) in Berlin. Für das Foto posieren sie in dem Wohnzimmer der Residenz. Diese befindet sich in einer Wohnung am Berliner Kurfürstendamm, die zuvor als Edelbordell genutzt worden war.
Künstlerinnen und Künstler aus der Ukraine leben und arbeiten in der Ukrainian Cultural Community (UCC) in Berlin. Für das Foto posieren sie in dem Wohnzimmer der Residenz. Diese befindet sich in einer Wohnung am Berliner Kurfürstendamm, die zuvor als Edelbordell genutzt worden war. Vika Temnova

Goldnarben: Spuren von Brüchen nicht verstecken 

Der Titel der Ausstellung leite sich von der traditionellen japanischen Kunst der Reparatur von Keramik und Porzellan – Kintsugi – ab. Restaurierungen würden dabei mit Gold-, Silber- oder Platinmischungen ausgeführt, wodurch gewissermaßen kostbare „Narben“ entstehen. Kintsugi verfolge das Ziel, die Spuren von Brüchen nicht zu verstecken. Vielmehr werde die Unvollkommenheit als Teil einer eigenen Ästhetik begriffen.

Mit Kriegs-Traumata auseinandersetzen 

In der zeitgenössischen ukrainischen Kunstszene schwinge heute die Ästhetik von Kintsugi mit, hieß es. Statt die traumatischen Erlebnisse der neuesten Geschichte zu verdrängen, würden sich die Kunstschaffenden in ihren Werken mit ihnen auseinandersetzen. In Luftschutzkellern oder im erzwungenen Exil und unter dem emotionalen Druck der Nachrichten beziehe sich ihre Kunst auf eine der größten Tragödien des heutigen Europas.

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Die Künstler des Ausstellungsprojekts sind Residenten der Ukrainian Cultural Community in Berlin.

„Ein Dach über dem Kopf haben“
„Ein Dach über dem Kopf haben“ Anzhelika Palyvoda

Während des Ausstellungsprojekts im Schloss Schönhausen werden die Künstler über sechs Monate lang mit dem Schloss und seiner Geschichte arbeiten. Es ist eine Suche nach neuen Ausdrucksformen, nach ihrem Platz in einem fremden Land und nach Wegen, die ukrainische Gegenwartskunst in das europäische System zu integrieren.

Teilnehmende Künstler und Künstlerinnen: 

Daryna Smolkina (geb. 1996 in Kiew, UA), Sofiia Holubeva (geb. 1997 in Odessa, UA), Kateryna Oshchepkova (Koshmak) (geb. 1988 in Browary, UA), Polina Scherbyna (geb. 1993 in Kiew, UA), Vladyslav Shevchenko (geb. 1993 in Sumy, UA), Danylo Kovach (geb. 1992 in Saporischschja, UA), Danylo Halkin (geb. 1985 in Dnipro, UA), Aglaia Nogina (geb. 1996 in Charkiw, UA), Anzhelika Palyvoda (geb. 2000 in Kiew, UA), Valentyna Saliukhina (geb. 1994 in Donezk, UA), Anastasiya Pasechnik (geb. 1999 in Charkiw, UA), Artem Volokitin (geb. 1981 in Chuhuyiv, UA), Victoria Berg (geb. 1992 in Charkiw, UA), Johannes Schleicher (geb. 1985 in Friedrichshafen, DE)

Die Ausstellung wird unterstützt durch die Botschaft der Ukraine in Deutschland.