Ukraine-Krieg: Caritas mobilisiert Nothilfeteams, Berlin bereitet Notunterkünfte für Geflüchtete vor
Not und Vertreibung mitten in Europa!

Not und Vertreibung mitten in Europa: Hilfsorganisationen bereiten sich auf einen massiven Hilfseinsatz vor, um Notleidenden in der Ukraine und Flüchtenden zu helfen. Angesichts der russischen Invasion in der Ukraine hat die Nothilfeorganisation Caritas international nach eigenen Angaben Notfall-Teams im ganzen Land mobilisiert. Es stünden zunächst 150.000 Euro für Nothilfe zur Verfügung, teilte die Organisation am Donnerstag mit. Sie bat zugleich um „dringend benötigte Spenden für die Opfer des Konfliktes“.

„Es geht jetzt darum, alles zu tun, um eine drohende humanitäre Katastrophe in der Ukraine zu verhindern“, erklärte der Leiter von Caritas international, Oliver Müller. Zwar ist die Lage derzeit auch für die humanitären Helfer noch sehr unübersichtlich, trotzdem habe sich die Caritas Ukraine seit Wochen auf verschiedene Szenarien vorbereitet. Auch das Rote Kreuz ist auf einen Hilfseinsatz vorbereitet: In Polen stehen Hilfsgüter und Lebensmittel für Menschen bereit, die aus der Ukraine flüchten werden. An der Grenze zu Polen stauten sich am Donnerstag ausreisende PKW und LKW auf mehrere Kilometer Länge.

Feldküchen, Notunterkünfte und psychologische Betreuung für Opfer der russischen Angriffe
In der Ostukraine würden derzeit die Hilfen insbesondere für Alte, Kranke, Kinder und Jugendliche intensiviert, erklärte die Caritas. Auch im Rest des Landes habe sich die Caritas auf etwaige Notlagen eingestellt und landesweit die Mitarbeitenden geschult, etwa wie Feldküchen betrieben, Notunterkünfte eröffnet oder Menschen, die aufgrund des Konflikts ihre Häuser verlassen mussten, psychologisch unterstützt werden.
„Wir tun alles, um landesweit Menschen in Not Hilfe und Unterstützung zukommen zu lassen, so wie wir es seit 2014 in der Ostukraine tun“, wurde in der Erklärung die Präsidentin der Caritas Ukraine, Tetiana Stawnychy, zitiert. Müller betonte, die Situation sei „dramatisch und verändert sich sehr schnell“.
Notunterkünfte für Ukraine-Flüchtlinge in Berlin
Berlin muss sich nach Einschätzung der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) auf Flüchtlinge aus der Ukraine einstellen. „Der Angriff auf die Ukraine ist eine furchtbare Entwicklung, die weitreichende und gravierende Auswirkungen auf die Ukraine und den Frieden in Europa haben wird“, teilte Giffey der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag mit.
„Auch in Berlin müssen wir uns auf die Folgen einstellen. Menschen werden vor den kriegerischen Auseinandersetzungen fliehen und auch in Berlin ankommen“, so die SPD-Politikerin. „Ich habe alle Senatsmitglieder gebeten, für ihr Ressort eine Abschätzung der Folgen und Handlungsnotwendigkeiten vorzunehmen und erste Vorbereitungen zu treffen.“
Gemeinsam mit Sozialsenatorin Katja Kipping werde geprüft, wie Berlin sich auf die Ankunft vieler geflüchteter Menschen vorbereiten und Notunterkünfte bereitstellen könne. „Spätestens in der nächsten Senatssitzung am kommenden Dienstag wird es eine Beschlussfassung über weitere einzuleitende Schritte geben“, teilte Giffey mit. „Wir stimmen uns mit dem Bund und den anderen Bundesländern über das weitere Vorgehen ab.“