Internationale Filmfestspiele
Überraschungen bei der 73. Berlinale: Sean Penn zeigt seine Kiew-Doku und Boris Becker schlägt am roten Teppich auf
Bei der Berlinale geht es im Februar um Krisen, Krieg und um den Sieg starker Frauen. Ach ja, Steven Spielberg bekommt einen Ehrenbären.

Weltstars, großes Kino und Überraschungsgäste, die man auf einem derart riesigen Filmfestival eigentlich nicht erwarten müsste. Die 73. Internationalen Filmfestspiele Berlin laden vom 16. bis 26. Februar wieder an die Spree. Am Montag stellten die beiden Festival-Chefs Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian das endgültige Programm vor.
Man könnte die 73. Berlinale auch getrost die Steven-Spielberg-Festspiele nennen. Und das wäre gar nicht mal anrüchig. Der 76-jährige Mega-Regisseur aus Hollywood bekommt nicht nur einen Goldenen Ehrenbären überreicht. Zahlreiche seiner Blockbuster laufen im Programm der diesjährigen Filmfestspiele. In der Sektion „Hommage“ sind unter anderem zu sehen: „E.T.“, „Der weiße Hai“, „München“, „Schindlers Liste“, „Indiana Jones“ und „Bridge of Spies“.
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Im Rahmen der Preisverleihung am 21. Februar 2023 im Berlinale Palast wird in Anwesenheit von Steven Spielberg dann auch noch sein neuestes Werk „The Fabelmans“ vorgeführt. Der autobiografisch gefärbte Film greift unter anderem die Kindheit des Regisseurs auf.
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Auch die anderen Berlinale-Sektionen haben einiges zu bieten. Insbesondere auf den Wettbewerb richtete sich der Focus bei der Programmvorstellung am Montag.

Festival-Chefin Mariette Rissenbeek betonte: „Wir freuen uns, dass das Publikum wieder in die Kinosäle kommen kann.“ Das sei überhaupt ihr größtes Anliegen. Denn die Pandemie hat den Kinobetreibern und der ganzen Branche doch arg zugesetzt. Und längst sind noch nicht alle Leinwandfans wieder zurück in den Kinos. Das komme erst nach und nach und ist wohl eine ziemliche Herausforderung.
An die Ukraine wird bei der Berlinale täglich gedacht
Beim diesjährigen Programm spielt natürlich auch die Weltlage eine tragende Rolle. Diversität, Gleichstellung und Klimaschutz sind drei große Themen. Aber natürlich ebenso der Krieg in Europa. „An die Ukraine werden wir täglich denken“, versprach Rissenbeek.
Darum wohl ist auch der diesjährige Berlinale-Pin in den Nationalfarben der Ukraine gehalten. Und die politische Situation im Iran kommt selbstverständlich auch nicht zu kurz.
Im Wettbewerb konkurrieren 18 Filme miteinander. Frauen spielen sowohl vor als auch hinter der Kamera eine größere Rolle. Carlo Chatrian sagte: „Bei der diesjährigen Auswahl hatten wir den Eindruck, dass die Realität zurück ist.“

Ein Wiedersehen gibt es nach vielen Jahren mit der Regisseurin Margarethe von Trotta, die einen Film über die Schriftstellerin Ingeborg Bachmann gedreht hat („Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“). Ebenso mit Regisseur Christian Petzold („Roter Himmel“). Beide kämpfen um den Goldenen Bären. Und Franz Rogowski und Paula Beer sind wieder als Darsteller im Wettbewerb dabei. Insgesamt gibt es fünf deutsche Filme im Bären-Rennen.
Einen besonderen Coup landeten Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian bei der Auswahl für die Sektion „Berlinale Special“. Hollywoodstar Sean Penn zeigt an der Spree seinen Dokumentarfilm „Superpower“, der unter schwierigsten Kriegsbedingungen in der Ukraine entstand. Unter andrem interviewte Penn Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj.
Die irische Band U2 spaziert über den roten Berlinale-Teppich
Mit Spannung erwartet wird auch die Dokumentation über Boris Becker. Der frühere Tennisstar will selbst beim Festival vorbeischauen, hieß es. Der oscarprämierte Filmemacher Alex Gibney hat Becker für die Doku längere Zeit begleitet, bis zu dessen Verurteilung in Großbritannien.

Und auch die irische Band U2 spaziert über den roten Berlinale-Teppich. Der Dokumentarfilm der Musiker („Kiss the Future“) erzählt vom Kampf der Menschen Sarajevos während des Bosnienkrieges.
Der rote Teppich vorm Berlinale-Palast am Potsdamer Platz – er ist übrigens auch dieses Jahr wieder aus recyceltem Plastik. Das Licht kommt von LED-Leuchten. Man muss schließlich sparen, auch wenn Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) ein bisschen Extrageld zugeschossen hat.
Die Berlinale ist das größte Publikumsfestival der Welt und neben Cannes und Venedig das wichtigste Filmfestival. Als Jury-Präsidentin ist dieses Jahr die 32-jährige Hollywood-Schauspielerin und „Twilight“-Legende Kristen Stewart am Start.
Alle weiteren Infos zur 73. Berlinale gibt es hier.