Krise noch nicht vorbei
Über 300.000 Berliner noch immer in Kurzarbeit
Die Bundesagentur für Arbeit glaubt nicht, dass sich die Lage schnell bessert.

Straßen füllen sich wieder, die ersten planen Urlaub. Doch gut 300.000 Berliner hängen in Kurzarbeit fest. Das sind 21,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt bei 9,3 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit glaubt nicht, dass sich die Lage schnell bessert.
Besonders betroffen sind der Einzelhandel, immer noch die Gastronomie und eigentlich alle Ausrichter von Großveranstaltungen.
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Aber diese Branchen sind nur die Spitze des Eisbergs: Es gibt Handwerker oder im Einzelfall sogar angestellte Zahnärzte, die von ihren Chefs in Privatpraxen in Kurzarbeit geschickt wurden. In Berlin blicken die Experten gebannt auf die neuen Zahlen für den Monat Mai. Sie sind noch nicht öffentlich. „Wir glauben nicht, dass die Anzeigen von Kurzarbeit wieder sprunghaft mehr werden. Es wird nicht so stark wie im März und April“, wagt ein Sprecher eine Prognose. Allerdings rechnet er auch nicht damit, dass es nun plötzlich weniger Kurzarbeit geben wird. „Die Krise hat ihren Schrecken noch nicht verloren und wir müssen sehen, welche Wirkung die Lockerungen haben.“ Derzeit haben immer noch etwa 30.000 Berliner Unternehmen Kurzarbeit angemeldet.
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Arbeitslosenzahlen haben sich während der Corona-Krise erhöht
Fest steht auch: Auch die Arbeitslosenzahlen haben sich in der Krise deutlich erhöht – auf aktuell 9,3 Prozent. Im Frühsommer vor einem Jahr als noch niemand wusste, was Corona ist, lag die Quote bei 7,7 Prozent.
Das spüren leider auch die Geschäfte und Gastronomen, die jetzt wieder aufmachen. „Die Berliner haben trotz der Lockerungen keine Freude und keine Lust am Shoppen“, sagt Nils Busch-Petersen vom Handelsverband Berlin-Brandenburg. Dabei liege es weniger am Geld, lässt er durchblicken. „Die Leute sind nicht nur vorsichtig, sie sind auch verunsichert. Furcht bremst immer den Konsum.“
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Ähnliches beobachten die Restaurants. „Die Biergärten und Terrassen werden gut angenommen. Für die Innengastronomie haben wir uns mehr erhofft. Hier sind die Erwartungen nach den Lockerungen nicht erfüllt worden“, sagt Thomas Lengfelder vom Gaststättenverband Dehoga. In Spitzenzeiten hatten über 90 Prozent der Gastro-Unternehmen Kurzarbeit angemeldet. „Es werden noch Arbeitslose hinzukommen."