Über 20.000 Berliner sind jetzt in großer Festlaune - SO feiern Amis bei uns Thanksgiving
Einer von ihnen ist der New Yorker Matthew Surita (23), der seit einem Jahr in Deutschland lebt. Er verrät, wie das Fest gefeiert wird und warum es für Amerikaner so wichtig ist.

In gefühlt fast jeder amerikanischen TV-Familienserie kommt es vor. Da treffen sich die Protagonisten und feiern Thanksgiving. Das große Fest, das den Amerikanern fast noch wichtiger als Weihnachten ist. An diesem Donnerstag (24. November) ist es wieder soweit – und auch in Berlin wird gefeiert. Denn über 20.000 Amerikaner leben in der Stadt, die schon in den Festvorbereitungen sind – so wie Matthew J. Surita (23).
Surita arbeitet im Hard Rock Café als Kellner. „Geboren und aufgewachsen bin ich in Brooklyn in New York“, erzählt er. „Doch seit über einem Jahr ist nun Berlin mein neues Zuhause.“ Warum Surita nun in Deutschland lebt? „Aus dem einzig wahren Grund – wegen der Liebe“, sagt er. „Ich habe mein Herz an ein Mädchen aus Deutschland verloren. Heute haben wir zusammen eine wunderbare Tochter.“
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Auch wenn Surita fern der Heimat sein Glück gefunden hat – an amerikanischen Traditionen hält der Kellner fest. Ganz klar: Der einstige New Yorker feiert auch in Berlin Thanksgiving.
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Thanksgiving: Darum ist das Fest auch für Amerikaner in Deutschland wichtig
Das Fest, das nun wirklich jeder Ami begeht, findet Ende November statt. So hatte es 1863 US-Präsident Abraham Lincoln verfügt. Seit dem Kongress-Beschluss von 1941 ist Thanksgiving staatlicher Feiertag und findet seitdem jedes Jahr am vierten Donnerstag im November statt. Große Paraden und Umzüge werden abgehalten, bei denen man sich an die Ankunft der ersten europäischen Siedler auf amerikanischen Boden erinnert.

Wir Deutschen wissen nur, dass die Amerikaner bei diesem Fest mit allen ihren Lieben Truthahn essen und sich danach zum Nachtisch den berühmten Kürbiskuchen (Pumpkin Pie) gönnen. „Thanksgiving ist bei uns das Familienfest des Jahres“, sagt Surita. „Dafür reisen viele US-Amerikaner quer durchs ganze Land, um ein paar Tage mit der Familie zusammen zu sein. So ziemlich alle verbinden mit Thanksgiving wunderbare Kindheitserinnerungen, bergeweise gutes Essen und Zeit mit den Lieben.“

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Darum wollen auch die Berlin-Amerikaner in unserer Stadt auf ihr Fest nicht verzichten. „Wir treffen uns in größerer Runde. Jeder bringt was mit zum Dinner und dann wird wie zuhause im ‚Family Style‘ gegessen“, sagt Surita, der mit Freunden und seiner Berliner Familie Thanksgiving feiern wird. „Natürlich gibt es bei mir Truthahn und Pumpkin-Pie.“

Doch bei dem Fest geht es nicht nur um das Truthahn-Essen. „Thanksgiving ist so eine große, wichtige Sache für mich und die meisten Amerikaner, weil es der Tag ist, an dem man die Dankbarkeit feiert für all die Dinge, die das verdienen: eine Familie zu haben, ein Leben, einen Platz zum Schlafen, das man etwas zu essen hat“, sagt Surita.

Nach der Tradition sagt jeder am Tisch, wofür er in diesem Jahr dankbar ist oder wem er danken will. „Mein Dank geht dieses Jahr an meine Familie, die ich hier in Berlin habe.“
Suritas Wissen über das US-Fest ist auch im Hard Rock Café am Kudamm gefragt. Denn dort steht am 24. November ein Thanksgiving-Dinner auf der Karte. Das Hauptmenü besteht aus einem Teil vom Truthahn-Braten (für Vegetarier gibt es einen Maronenbraten), Süßkartoffel-Püree, gebratenem Gemüse und Cranberry-Sauce. Und natürlich gibt es Kürbis-Pie, den Suratis und seine Kollegen den Gästen servieren werden.
„Was dem Essen angeht, kommt Thanksgiving ja langsam aber sicher auch hier in Deutschland an“, sagt der Kellner. „Es ist schön, einige unserer Traditionen auch hier zu finden! Es erfüllt mich auch ein wenig mit Stolz, dass ‚mein Fest‘ mittlerweile in vielen Gegenden auf der Welt gefeiert wird.“