Neukölln

Uber-Schreck: Jugendbande überfällt Mietfahrzeuge

Uber, Bolt und Co. – viele Berliner nutzen den Fahrservice auf Abruf. Doch eine Bande von Kindern und Jugendlichen in Neukölln wird zum Schrecken für einige Fahrer.

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Überfallen von Kids und Jugendlichen: Ein Auto des Fahrdienstleiters Uber in Berlin
Überfallen von Kids und Jugendlichen: Ein Auto des Fahrdienstleiters Uber in BerlinCarsten Koall/dpa/Symbolbild

Die Mietwagen auf Bestellung von Anbietern wie Uber und Bolt gehören zum Alltag vieler Berliner und sind aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Der Service ist auch ganz schön praktisch: Man bestellt sich via App ein Auto mit Fahrer, der den Kunden innerhalb kürzester Zeit am Wunschort abholt und in die weitesten Teile der Stadt befördern kann. Der Preis steht vorher fest und das Ganze ist in der Regel auch noch günstiger als das klassische Taxi. Doch der Fahrerjob in der Hauptstadt ist nicht ganz ungefährlich, wie neue Vorfälle jetzt zeigen.

Bande 13- und 14-Jähriger verübt eine Raubüberfallserie auf Mietwagen

Vier Kinder und Jugendliche sorgen jetzt für Schlagzeilen in Neukölln: Sie haben offenbar eine Serie von Raubüberfällen auf Fahrer von Bestell-Mietwagen verübt. Die Berliner Polizei nahm am vergangenen Freitag zwei Jungen im Alter von 13 und zwei Jugendliche im Alter von 14 Jahren im Stadtteil Rudow fest.

Die Polizei beschreibt den perfiden Tathergang der Kids: In der Nacht zu Freitag hat die Bande ein Auto in den Rudower Efeuweg bestellt. Die Fahrerin war eine 48-jährige Frau. Bei ihrer Ankunft warteten zunächst nur drei der Jungen, die beiden 14-Jährigen stiegen ein. Währenddessen stellte sich der 13-Jährige an die Fahrertür und bat die 48-Jährige, ihm etwas Geld zu wechseln. Als diese ihre Brieftasche zückte, soll der zweite 13-Jährige die Frau mit einem Schlagstock attackiert und ihr ins Gesicht geschlagen haben. Der andere Junge soll ihr dann das Portemonnaie entrissen haben. Die gesamte Bande ergriff daraufhin die Flucht.

Zwei Kinder und zwei Jugendliche in Berlin-Neukölln wurden festgenommen.
Zwei Kinder und zwei Jugendliche in Berlin-Neukölln wurden festgenommen.David Inderlied/dpa/Illustration

Haftbefehle gegen die Jugendlichen erlassen

Doch die Bande sollte nicht weit kommen: Die jungen mutmaßlichen Täter konnten noch am selben Tag gefasst und die Beute sichergestellt werden. Die Konsequenz: Die 13-jährigen Jungen, die noch als Kinder gelten, wurden an ihre Eltern oder Erziehungsberechtigten übergeben. Gegen die beiden 14-jährigen Verdächtigen hingegen wurden Haftbefehle erlassen. Denn: Jugendliche sind ab ihrem 14. Geburtstag zum Teil strafmündig. Sie werden unter bestimmten Voraussetzungen für ihre Taten verantwortlich gemacht und nach dem Jugendstrafrecht verurteilt.  

Die Kinder und Jugendlichen stehen im Verdacht, gleich mehrere Überfälle dieser Art begangen zu haben. In den vergangenen zwei Monaten haben ganz ähnliche Überfälle auf Fahrer von Mietfahrzeugen stattgefunden, die in Verbindung gebracht werden könnten.

Trotz der Festnahmen werden die Mitarbeiter verschiedenster Fahrservices in Berlin in den kommenden Wochen wohl besonders wachsam sein.