Theaterzensur in der DDR
TV-Star Peter Kurth: Wie weiße Elefanten die Stasi austricksten
Schauspieler Peter Kurth (66, „Tatort“, „Babylon Berlin“) kann sich noch gut an die Schwierigkeiten der Theater mit der Zensur in der DDR erinnern.

Schauspieler Peter Kurth (66, „Tatort“, „Babylon Berlin“) kann sich noch gut an die Schwierigkeiten der Theater mit der Zensur in der DDR erinnern.
„Für die Staatssicherheit war es schwieriger, im System Theater Fuß zu fassen, aber es gab natürlich Bespitzelung“, sagte er in der Juni-Ausgabe des Magazins „Zeit Verbrechen“. „Außerdem wurde jedes Stück durch die Staatssicherheit abgenommen, es hieß: ‚Ja, Genossen, das könnt ihr machen‘, oder: ‚Das geht so gar nicht.‘“
Um die Zensur teilweise zu umgehen, hätten die Theater Wege entwickelt, etwa den sogenannten weißen Elefanten. „Wenn es eine Stelle im Stück gab, die uns besonders wichtig war, die wir unbedingt dem Publikum zeigen wollten“, so schilderte es Kurth, „dann haben wir an einer anderen Stelle so offensichtlich gegen die Regeln verstoßen, dass es für die Staatssicherheit nicht zu übersehen war - in der Hoffnung, dass diese Stelle gestrichen würde und die andere, uns wichtige, übersehen. Das war der weiße Elefant, eine Art Falle für die Zensur.“
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Bekannt wurde Kurth als Kommissar Erik Seidel im Frankfurter „Tatort“
Der 1957 in Güstrow geborene Kurth begann seine Laufbahn auf Theaterbühnen in Magdeburg, Stendal und Karl-Marx-Stadt (heute wieder Chemnitz). Nach der deutschen Wiedervereinigung folgten Engagements am Hamburger Thalia-Theater, am Berliner Maxim-Gorki-Theater und dem Staatstheater Stuttgart.
Bekannt wurde er auch als Kommissar Erik Seidel im Frankfurter „Tatort“-Team. Für die Darstellung eines ehemaligen Boxers im Film „Herbert“ erhielt er 2016 den Deutschen Filmpreis als bester Hauptdarsteller.
Peter Kurth ist mit der Schauspielerin Susanne Böwie verheiratet und lebt in Berlin.