Ein sogenanntes Liebesschloss mit der Aufschrift „Anna & Kai 2.2.22“. Im Februar gibt es gleich mehrere Tage, die sich für ein besonderes Hochzeitsdatum eignen, darunter die Schnapszahl-Daten, also der 2.2.22 und 22.2.22.
Ein sogenanntes Liebesschloss mit der Aufschrift „Anna & Kai 2.2.22“. Im Februar gibt es gleich mehrere Tage, die sich für ein besonderes Hochzeitsdatum eignen, darunter die Schnapszahl-Daten, also der 2.2.22 und 22.2.22. dpa/Vennenbernd

Kein vernünftige Feier, keine Hochzeit: So denken wohl viele heiratswillige Berliner. Corona scheint den meisten Hauptstädtern die Lust aufs Heiraten zu vermiesen. Während sonst Schnapszahlen im Kalender immer für einen Ansturm auf die Standesämter sorgen, herrscht diesmal Flaute, wie ein Umfrage ergab.

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Dabei wäre der Februar dieses Jahres geradezu prädestiniert fürs Ja-Wort gewesen. Es gibt gleich mehrere Termine, die man später nicht mehr vergessen hätte, sich für ein besonderes Hochzeitsdatum eignen. Der Valentinstag am 14. Februar scheint in den meisten Berliner Bezirken nicht sonderlich gefragt zu sein. Daneben sind die diesjährigen sogenannten Schnapszahl-Daten, also der 2.2.22 und 22.2.22 beliebter – von einem riesigen Ansturm kann allerdings keine Rede sein.

Corona und die damit verbundenen Einschränkungen sorgen für Zurückhaltung

„Es ist nicht nur die Jahreszeit, die derzeit für ein bisschen Zurückhaltung bei den Hochzeitsterminen sorgt, vielmehr natürlich auch Corona und die damit verbundenen Einschränkungen und Unsicherheiten bei den Planungen“, sagt ein Sprecher des Bezirkamts Charlottenburg-Wilmersdorf. Aufgrund der Schnapszahl-Daten hatte das Standesamt seine möglichen Termine von 8 auf 22 erhöht. Allerdings seien am 2.2. bislang nur 12 vergeben. Erschwerend hinzu käme noch der Wochentag, ein Mittwoch - „nicht unbedingt der Wunschwochentag zum Feiern“, erklärt der Sprecher.

Für den 22.2., ein Dienstag, sei die Nachfrage zwar größer gewesen - dennoch seien zwei freie Termine noch übrig geblieben. Auch der Valentinstag fällt dieses Jahr auf einen Wochentag - einen Montag. Hier habe es in Charlottenburg-Wilmersdorf so gut wie keine Nachfrage gegeben - „erfahrungsgemäß ist dies aber eher der Tag für Heiratsanträge“, sagte der Sprecher.

Keine richtige Party, weniger Hochzeiten: In der Pandemie wird weniger geheiratet.
Keine richtige Party, weniger Hochzeiten: In der Pandemie wird weniger geheiratet. Imago

Ähnlich mau sieht es an dem Tag beim Standesamt Mitte aus - „an Valentinstag gibt es bisher nur eine Reservierung“, sagt eine Sprecherin des Bezirks. Dafür sei der 2.2. komplett ausgebucht - ein Mittwoch ist beim Standesamt Mitte allerdings auch ein regulärer Eheschließungstag. „Der 22.2.2022 wurde auch angeboten, die Nachfrage hält sich aber in Grenzen“, sagt die Sprecherin.

An den Schnapszahl-Tagen werden mehr Termine angeboten als normalerweise

„Der Februar ist grundsätzlich kein typischer Monat für Eheschließungen“, sagt ein Sprecher des Bezirks Schöneberg-Tempelhof. Demnach werden hier in jedem Jahr die wenigsten Eheschließungen beurkundet. Laut dem Sprecher wurden an den Schnapszahl-Tagen mehr Termine angeboten als normalerweise. Bislang sind demnach 20 Termine vergeben, das Angebot könne aber bei Bedarf noch erweitert werden.

„Pärchen, deren Planung eine Eheschließung Anfang des Jahres vorsehen, nutzen natürlich vorzugsweise Schnapszahlen-Tage“, sagt eine Sprecherin des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg. Allerdings führt dies demnach nicht zu einer Erhöhung der grundsätzlichen Zahl an Eheschließungen im Februar - „anderenfalls hätten diese Paare einen Tag früher oder später geheiratet.“ Demnach ist die Zahl der Nachfrage an den Schnapszahl-Daten nicht aufregend hoch.