Ostrock-Legenden spielen wieder
Toni Krahl tourt mit Silly! So erinnert sich der City-Star an Tamara Danz
Am Sonnabend beginnen Silly und Ex-City-Frontmann Toni Krahl ihre Tour. Krahl will seinen Teil dazu beitragen, dass Silly-Legende Tamara Danz unvergessen bleibt.

Es war der Ostrock-Hammer des Frühlings: wie im April bekannt wurde, rockt City-Frontmann Toni Krahl (73) nun bei Silly. Ein Paukenschlag in der deutschen Rockmusik, mit dem niemand rechnete. Am Sonnabend geht es nun endlich los: Das erste Konzert steht an, die Band gastiert auf dem Platz der Deutschen Einheit in Suhl. In einem Gastbeitrag in der Zeitschrift „Superillu“ erzählte Toni Krahl im Vorfeld vom besonderen Verhältnis zu Tamara Danz – und verriet, warum die legendäre Ostrock-Sängerin auf keinen Fall vergessen werden darf.
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Krahl und Tamara Danz, die bis zu ihrem Krebs-Tod im Jahr 1996 die Frontfrau von Silly war, kannten sich sehr lange. „Es war wohl Ende 1967 oder irgendwann Anfang 1968, da begegnete ich Tamara zum ersten Mal“, schreibt Krahl in einem Gastbeitrag in der „Superillu“. „Es gab zu dieser Zeit nicht viele Clbs in Ostberlin, wo man vernünftige Musik und Bands erleben konnte, also liefen wir uns hier zwangsläufig über den Weg.“
Toni Krahl über Tamara Danz: „Schon damals leuchtete sie auf der Bühne“
Unabhängig voneinander seien er und Tamara Danz später musikalisch aktiv geworden. Die spätere Frontfrau von Silly war damals bei den „Cropies“ mit ihrem damaligen Partner Uwe Kropinski. „Schon damals leuchtete sie auf der Bühne“, erinnert sich Toni Krahl.
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Weil Krahl und Danz gemeinsame Freunde hatten, verloren sie sich auch nie wieder ganz aus den Augen. „Später pflegten wir mit Silly und City eine freundschaftliche Konkurrenz, die grundsätzlich von gegenseitigem Respekt geprägt war“, sagt er. „Wir feierten zusammen, wir tranken zusammen und ließen auch ab und an mal die Sau raus.“
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Und: Tamara konnte feiern, betont Krahl. „Ob das nun bei ihr in Münchehofe an Silvester, damals noch mit Helga Hahnemann, war, oder die legendären Aftershow-Partys mit den Gitarreros, bei denen wir Mitte der 80er-Jahre gesungen haben – es war einfach immer spektakulär und irgendwie waren wir seelenverwandt.“

Auch im Kampf gegen die Kulturfunktionäre der DDR seien die beiden Bands stark gewesen. „Bei solchen Fragen sind unsere beiden Bands immer als eine Einheit vorgegangen“, schreibt Krahl in der „Superillu“. „Und dieses jahrzehntelange Grundvertrauen zwischen Silly und City basierte vorrangig auf unser beider Verhältnis.“ Nicht einmal die Stasi habe einen Unterschied gemacht, so Krahl: Die beiden seien vom gleichen Spitzel überwacht worden.
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City-Star Toni Krahl ist stolz, dass er mit Tamara Danz befreundet war
Dass Toni Krahl nun mit Silly auftreten kann, freut ihn. „Als mit die Freunde von Silly nach dem City-Abschied im Dezember 2022 Asyl angeboten haben. Zögerte ich nicht lange“, schreibt er. „Ich will den Geist von Tamaras Songs einfangen und ihn dann, durch meine Seele gefiltert, meine eigene Prägung verleihen.“ Tamara Danz müsse unvergessen bleiben. „Ich bin stolz, mit Tamara befreundet gewesen zu sein.“
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Bei ihrer Konzert-Tour kommen die Musiker nun unter anderem in Dresden, Rostock und Leipzig vorbei – und sie spielen auch auf der Festwiese Birkenwerder. Einziger Haken: Die Songs von Silly mussten für die Tour auf die männliche Stimme angepasst werden. Fast täglich probten die Ostrocker, immer mehr tastete sich Krahl an die Songs von Silly heran. „Mit den Songs ist das wie in einer Patchwork-Familie, in der man lernt, mit den Kindern des anderen umzugehen“, sagte er im Interview mit dem KURIER.