Nach einem Polizeieinsatz im brandenburgischen Niederlehme starb ein Mann in einer Berliner Klinik. Die Polizei in der Hauptstadt hat jetzt ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet. 
Nach einem Polizeieinsatz im brandenburgischen Niederlehme starb ein Mann in einer Berliner Klinik. Die Polizei in der Hauptstadt hat jetzt ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet.  David Inderlied/dpa

Nach dem Tod eines 45-Jährigen nach einem Polizeieinsatz in Brandenburg hat die Berliner Polizei ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet. Dies bestätigte ein Polizeisprecher in Berlin am Samstag.

Zuvor hatte die Zeitung Tagesspiegel darüber berichtet. Das Ermittlungsverfahren werde in Berlin geführt, weil der Mann dort gestorben sei. Details nannte der Polizeisprecher nicht. 

Was geschah bei dem Einsatz in Niederlehme?

Ein Sprecher der Brandenburger Polizei verwies in diesem Zusammenhang auf einen Einsatz in Niederlehme am Dienstagabend. Über ihn habe die Polizeidirektion Süd am Mittwoch mit einer Pressemeldung berichtet, hieß es.

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Laut Polizeimitteilung hatten Anwohner die Polizei gerufen. Der Mann habe sich unberechtigt auf einem Grundstück aufgehalten, gegen Gegenstände getreten und auf Pkw eingeschlagen. „Er verhielt sich aggressiv, biss und war psychisch auffällig“, schrieb die Polizei in der Mitteilung. Polizisten hätten Pfefferspray eingesetzt und den Mann mit Hilfe von Anwohnern gefesselt.

„Unmittelbar danach wurde er ohnmächtig, die Handfesseln wurden gelöst, Erste Hilfe geleistet und ein Notarzt hinzugerufen“, so schilderte die Polizeidirektion Süd den Vorgang. Der Mann sei dann zur medizinischen Behandlung in ein Krankenhaus gebracht worden. Nach Angaben des Tagesspiegels starb er in einer Berliner Klinik. Ein Sprecher der Brandenburger Polizei bestätigte der dpa am Sonnabend, dass der Tote zur Ermittlung der Todesursache in der kommenden Woche obduziert werden soll.

Linke-Fraktion fordert nach dem Todesfall Aufklärung

Die Linke-Fraktion forderte Aufklärung zu dem Polizeieinsatz im Innenausschuss des Brandenburger Landtags. „Es ist tragisch und bestürzend, dass es in kurzer Zeit wohl wieder zu einem Todesfall nach einem Einsatz der Polizei Brandenburg gekommen ist“, sagte deren innenpolitische Sprecherin Marlen Block am Samstag. „Es ist auffällig, dass es wieder ein Mensch war, der sich offenbar in einer psychischen Ausnahmesituation befand.“

Damit verwies Block auf den Fall eines 34-Jährigen, der im März durch Schüsse aus einer Dienstwaffe der Polizei getötet worden war. Der Mann war nach Angaben der Polizei mit einem axtähnlichen Gegenstand auf Beamte losgegangen, die in einem Mehrfamilienhaus wegen Ruhestörung im Einsatz waren. Daher hätten sich die Beamten gezwungen gesehen, von der Dienstwaffe Gebrauch zu machen. Block forderte, Polizisten müssten auf solche Einsätze deutlich besser vorbereitet werden.