Tierheim Berlin baut an: Neues Quarantäne-Haus für Katzen
Der Bau wird zu einem großen Teil aus Spenden finanziert.

Das Tierheim Berlin nimmt jedes Jahr durchschnittlich 1500 Katzen auf – viele davon sind krank. Eine neue Quarantänestation mit rund 350 Quadratmetern Nutzfläche wird für die Versorgung dieser Tiere dringend gebraucht. Denn die alte Station musste 2020 abgerissen werden, weil sie baufällig war.
Das Tierheim Berlin bekommt nun endlich den wichtigen Neubau. Der erste Spatenstich für das lange geplante Modernisierungsprojekt ist getan.

Spenden für die Katzen-Quarantäne
Gleichzeitig startet der Tierschutzverein Berlin die Spendenkampagne „Katzen schützen – Tierheim stützen!“. Der sehr teure Neubau wird fast ausschließlich durch Spendeneinnahmen finanziert – ein gigantisches Unterfangen, denn die veranschlagte Bausumme beträgt etwa vier Millionen Euro. Die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz fördert das Projekt zu einem kleinen Teil.
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Die Katzen, die ins Tierheim Berlin kommen, werden gefunden, von ihren Halterinnen abgegeben, aus Tierschutzgründen sichergestellt oder einfach ausgesetzt. Nach ihrer Ankunft im Tierheim werden die Tiere quarantänisiert. Um Ansteckungen zu vermeiden, müssen sie eine Zeit lang getrennt von anderen Tieren untergebracht werden.

Im besten Fall sind sie gesund und können schon wenige Tage nach der routinemäßigen Kastration in ein Vermittlungshaus umziehen, wo sie auf ihre neuen Familien warten.
Viele der Tiere werden jedoch mit ansteckenden Krankheiten eingeliefert oder es braucht eine Reihe von Tests und weiterführenden Untersuchungen, um den Gesundheitszustand zweifelsfrei zu bestimmen. Für solche Katzen ist eine separate Unterbringung lebenswichtig. Der Infektionsdruck in Tierheimen ist hoch – umso mehr Sorgfalt ist nötig, um Ansteckungen untereinander zu verhindern. Das geht langfristig nur über eine adäquate Quarantänestation.
Katzen waren in Containern untergebracht
Bislang hatte das Tierheim sich notdürftig mit einer Übergangslösung beholfen: Die bisherige Katzenquarantäne bestand aus mobilen Containern mit begrenzten Unterbringungsmöglichkeiten für Tiere und suboptimalen Arbeitsbedingungen für Pflege- und Tierarzt-Teams.
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Im Neubau gibt es neben zehn Räumen mit 120 Quarantäneboxen auch sechs Katzenstuben mit je rund sechs Quadratmetern, in denen zum Beispiel Mutterkatzen mit ihren Jungen untergebracht werden können. Drei separate Tierarzt-Behandlungsräume, eine zentrale Futter- und Spülküche sowie angrenzende Lagermöglichkeiten sorgen für kurze Wege und Arbeitserleichterung. Die klimagerechte Energieversorgung wird u.a. durch eine eigene Photovoltaik-Anlage und ein begrüntes Dach gewährleistet.