Elon Musk bei der Eröffnung der Tesla-Fabrik in Grünheide. 
Elon Musk bei der Eröffnung der Tesla-Fabrik in Grünheide.  dpa-Zentralbild POOL

Vor fast genau einem Jahr, am 4. März 2022 hat Tesla die finale Genehmigung für die Gigafactory in Grünheide erhalten. Heute rollen pro Woche 4000 E-Autos vom Band. Nun will der US-Elektroautobauer weiter wachsen und hat knapp ein Jahr nach dem Produktionsstart in Brandenburg beim Land einen Antrag auf Ausbau des Werks eingereicht. 

Tesla fürchtet keinen Wassermangel 

Dieser Antrag beziehe sich vor allem auf Änderungen an der bestehenden Fabrik in Grünheide bei Berlin. Danach sollen weitere Anträge auf Teilgenehmigung folgen – etwa für mögliche neue Gebäude. Das Unternehmen hat größtmögliche Transparenz zugesichert. Wassermangel befürchtet Tesla demnach nicht: Die vereinbarten Mengen reichten auch für diesen Ausbau.

Lesen Sie auch: Bauarbeiten starten: U2-Tunnel wird fit gespritzt – am Wochenende Sperrung am Alexanderplatz>>

Zuletzt hatte es Ärger mit den Anwohnern gegeben, weil Tesla ohne Genehmigung über hundert Pfähle für einen neuen Bau, wohl eine Parkplatzüberdachung mit Solaranlage, in den Boden rammen ließ. Und zwar bis auf Grundwassertiefe. Anwohner fürchten Verunreinigungen und Austrocknung und pochen auf korrekte Anträge und Prüfungen. 

Gigafactory Berlin-Brandenburg - Tesla will weiter wachsen. 
Gigafactory Berlin-Brandenburg - Tesla will weiter wachsen.  Patrick Pleul/dpa

Eine weitere Anzeige bezieht sich auf die Genehmigung und Errichtung eines Werk-Shuttles zwischen Erkner und Freienbrink Süd. Auch hier hatte Tesla nachweislich schon mit dem Bau begonnen, bevor die Genehmigung erteilt war. 

Woidke schreibt Brief an Tesla-Boss Elon Musk 

In der Zwischenzeit hatte Brandenburgs Ministerpräsident dem Tesla-Boss Elon Musk einen Brief geschrieben, den Kritiker als Freifahrtschein interpretieren und der Fragen aufwirft. Der Ministerpräsident hatte in dem Schreiben dem Tesla-Chef Unterstützung für die noch ungelöste Versorgung mit Wasser und Strom bei einem Ausbau der Fabrik in Grünheide bei Berlin zugesichert. Bis Sommer 2023 wolle man die ausstehenden Probleme gelöst haben. Umweltverbänden frage sich nun, wie?

Lesen Sie auch: SO vermüllt sind Berlins Gewässer – Elektroroller, Schrott und Co. verrotten im Schlamm>>

500.000 E-Autos pro Jahr 

In der ersten Ausbaustufe hatte Tesla eine Kapazität von 500.000 Elektroautos pro Jahr geplant. Das Ziel sei, den Übergang zu nachhaltiger Energie darüber hinaus zu beschleunigen. Die Marke von 500.000 Autos pro Jahr ist allerdings aktuell noch nicht erreicht. Naturschützer sehen Risiken in einem Ausbau, Tesla weist Bedenken zurück. Derzeit arbeiten rund 10.000 Beschäftigte in dem Werk, 12.000 sollen es in der ersten Ausbaustufe werden.

Umweltverbände sehen bereits in der bestehenden Fabrik Risiken, denn ein Großteil des Geländes liegt in einem Wasserschutzgebiet. Der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) bezieht aus Trinkwasserbrunnen vor Ort Trinkwasser. Der WSE versorgt in seinem Verbandsgebiet 170.000 Menschen.