Terror-Verdacht: Bundesanwaltschaft nimmt in Berlin mutmaßlichen IS-Unterstützer fest
Der mutmaßliche Terror-Syrer sollte am Mittwoch am Bundesgerichtshof (BGH) einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.

Berlin ist Sehnsuchtsort, nicht nur für normale Touristen, sondern auch für Terror-Touristen. Immer wieder nehmen Sicherheitsbehörden Terroristen fest, die hier untertauchen. Jetzt gab es einen weiteren Fall. Es geht um den Islamischen Staat (IS).
Die Bundesanwaltschaft hat am Dienstag in Berlin einen mutmaßlichen Anhänger der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) festnehmen lassen. Festgenommen wurde er von Beamten des Landeskriminalamtes Berlin.
Ahmed H. I. soll 2019 in sein Heimatland gereist sein, um dort für den IS zu kämpfen oder Anschläge zu verüben, wie die Karlsruher Behörde mitteilte.
Als das an einer Verletzung scheiterte, sei der mutmaßliche Terror-Syrer Ansprechpartner für IS-Frauen gewesen, die aus einem kurdischen Lager fliehen wollten. Was genau seine Aufgabe dabei war, darüber hüllt sich die Behörde in Schweigen. Möglicherweise ist das Täterwissen, möglicherweise aber auch belanglos für die weiteren Ermittlungen.
Mutmaßlicher Terror-Syrer hatte Helfer
Die Ermittler werfen dem Mann außerdem vor, ein halbes Jahr nach seiner Rückkehr Geldtransfers an den IS organisiert zu haben: „Im Oktober 2019 kehrte Ahmed H. I. mit Erlaubnis seines ‚Emirs‘ nach Deutschland zurück. Von hier aus holte er Informationen über Wege zum Transfer finanzieller Zuwendungen an den IS ein.“
Darüber hinaus soll er über Mittelsmänner in Syrien drei Sturmgewehre gekauft haben mitsamt passender Magazine und Munition. Um welche Fabrikate es dabei geht, teilte die Bundesanwaltschaft nicht mit. Das ist bemerkenswert, denn daraus kann unter Umständen auf Hintermänner geschlossen werden. Insbesondere auch auf mögliche Unterstützerländer.
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Mit Durchsuchungen gingen die Ermittler allerdings gegen vier mutmaßliche Helfer des Mannes vor. Drei von ihnen sollen den Hauptbeschuldigten bei seiner Ausreise nach Syrien unterstützt haben. Dem vierten Mann wird vorgeworfen, bei den Geldtransfers mitgewirkt zu haben. Welche Nationalität die Helfer haben, teilte die Ermittlungsbehörde vorerst nicht mit. Auch nicht, ob die fraglichen Helfer alle Männer oder ob auch Frauen darunter sind.
Ahmed H. I. soll am Mittwoch am Bundesgerichtshof (BGH) einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Bei diesem Termin entscheidet sich, ob er in Untersuchungshaft kommt.