Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace malen in Fehmarn den Schriftzug «Oil fuels war» auf den Rumpf eines Schiffes, das russisches Öl auf der Ostsee transportiert. Auch in Brandenburg startete  die Umweltschutzorganisation eine Aktion an der Autobahn A 9.
Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace malen in Fehmarn den Schriftzug «Oil fuels war» auf den Rumpf eines Schiffes, das russisches Öl auf der Ostsee transportiert. Auch in Brandenburg startete  die Umweltschutzorganisation eine Aktion an der Autobahn A 9. Frank Molter/dpa

Schleichen für den Frieden: ein bisschen runter vom Gas kann in diesen Tagen sehr hilfreich sein. Mit Tempo-100-Schildern in den Nationalfarben der Ukraine - Blau und Gelb - wirbt Greenpeace daher für  eine befristete Geschwindigkeitsbegrenzungen.

Anhänger der Organisation brachten die Schilder am Mittwochmorgen an der A9 südlich von Potsdam an. Ein Tempolimit von 100 Stundenkilometern auf deutschen Autobahnen und 80 auf Landstraßen hätte nach Greenpeace-Berechnungen seit Kriegsbeginn 170 Millionen Euro an Zahlungen für russisches Öl eingespart.

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Tempolimit: einfacher Schritt, große Wirkung

„Zumindest für die Zeit dieses schrecklichen Kriegs das Tempo generell zu drosseln, ist ein einfacher Schritt, die Abhängigkeit von Ölimporten zu senken“, erklärte die Organisation. Sie rief die FDP auf, sich für Tempolimits zu entscheiden. Greenpeace setzt sich für einen Importstopp für russisches Öl ein. Im Gegenzug soll es autofreie Sonntage geben, verlängerte Homeoffice-Regelungen und einen Stopp von Inlandsflügen.

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Greenpeace fordert Stopp für  russische Öl-Importe

Um zu verhindern, dass täglich weiter Öl Millionen in Putins Kriegskasse fließen fordert Greenpeace einen sofortigen Stopp für russische Öl-Importe. Um diesen besser umsetzen zu können, hat Greenpeace kürzlich zehn Sofortmaßnahmen vorgeschlagen mit denen sich der gesamte Ölverbrauch in Deutschland sofort um 10 bis 12 Prozent verringern ließe. Dazu gehörten neben dem Tempolimit  auch autofreie Sonntage wie es sie während der Ölkrise in den 1970ern schon gab,  verlängerte Home-Office-Regelungen und ein Stopp von Inlandsflügen. Mit Kriegsbeginn eingeführt, hätten diese Maßnahmen die Zahlungen für russische Öl-Importe bisher um gut 830 Millionen Euro senken können, so die Umweltschutzorganisation.

Eine Begrenzung der Geschwindigkeit auf maximal 100 Stundenkilometern auf Autobahnen spart bereits im ersten Jahr zwei Millionen Tonnen Diesel und Benzin. Das entspricht rund vier Prozent des deutschen Gesamtkraftstoffverbrauchs. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des Berliner Tagesspiegel hält eine Mehrheit der Befragten (53 Prozent) ein Tempolimit für ein gutes Mittel, um weniger abhängig von russischen Öl und Energielieferungen zu werden.

Auch für den eigenen Geldbeutel ist das langsam Fahren nützlich: Vor allem bei Geschwindigkeiten über 100 km/h steigt der Kraftstoffverbrauch mit steigendem Tempo übermäßig an. Fährt man auf der Autobahn bei einer konstanten Geschwindigkeit zwischen 100 und 130 km/h, wird deutlich weniger Sprit verbraucht, als wenn man mit der Höchstgeschwindigkeit fährt. Besonders das gleichmäßige Fahren bei circa 100 km/h ist spritsparend.