Auf den Spuren der Love Parade
Techno-Party „Rave the Planet“. 130.000 ziehen durch den Tiergarten
Die Veranstaltung stand lange auf der Kippe – aber dann ging es doch noch los.

Wetter stimmte, Stimmung passte - es konnte losgehen. Tausende Menschen haben am Samstag bei der Techno-Parade „Rave The Planet“ in Berlin gefeiert. „Die Innenstadt gehört heute den Raverinnen und Ravern“, teilte die Polizei schließlich bei Twitter mit. Rund 1000 Polizisten waren im Einsatz.
Die Berliner Techno-Party wandelte auf den Spuren der legendären Love Parade von Dr. Motte im Tiergarten auf der Straße des 17. Juni zwischen dem Brandenburger Tor und dem Großen Stern. Die Veranstalter erwarteten rund 300.000 Menschen, die Polizei sprach am Samstag Abend von mindestens 130.000 Teilnehmern.
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Von der Polizei gab es zunächst keine Angaben dazu, wie viele Menschen sich zum Start bei strahlendem Sonnenschein und hohen Temperaturen versammelt hatten. Tausende strömten in Richtung Tiergarten. Wegen des starken Zustroms wurde der Bahnhof am Brandenburger Tor sicherheitshalber geschlossen. U-Bahnen und S-Bahnen hielten dort nicht mehr.

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Kultursenator Chialo: Ein Stück Berlin kommt nach Hause
Für Berlins Kultursenator Joe Chialo kommt mit der Techno-Parade „Rave The Planet“ ein Stück Berlin nach Hause. „Ich feiere die Musik“, sagte der CDU-Politiker zum Auftakt der Veranstaltung. Wenig später stand er in einem blauen Blumenhemd tanzend auf dem Paradewagen der Veranstalter - und knüpfte damit an frühere Erlebnisse an. „Ich bin jemand, der schon in den 90er Jahren bei den Love Parades hier in Berlin mit dabei war. Ich kann also aus eigenem Erleben sagen, wie geil das ist und warum das auch so richtig toll ist“, sagte Chialo der Deutschen Presse-Agentur.
Mit „Rave The Planet“ werde eine Tradition fortgesetzt, die die Hauptstadt geprägt habe. Die Love Parade sei ein „urberlinerisches Ereignis“ betonte der Senator bei seiner Rede zum Auftakt der Parade. Zugleich sagte er: „Berlin ist eine Stadt der Vielfalt, nicht der Einfalt. Wir haben hier keinen Platz für Antisemitismus, Rassismus und Homophobie.“

Polizei twittert: Bitte nicht entkleiden!
Bei Temperaturen über 30 Grad wurde es einigen Fans bei der Techno-Parade „Rave the Planet“ offensichtlich zu heiß. Die Berliner Polizei forderte Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf, ihre Kleidung anzulassen. Bei Twitter hieß es: „Eine Bitte, von der wir auch nicht dachten, dass wir sie mal absetzen müssen: Bitte entkleiden Sie sich nicht.“ Teilnehmer hätten sich beschwert. Mit ähnlichen Worten wandten sich auch die Veranstalter an die Feiernden.
Die Wasserrettung DLRG berichtete bei Twitter, am Bundestag seien bei laufendem Schiffsverkehr mehrere Personen in die Spree gesprungen. Helfer seien vor Ort und würden die Menschen aus dem Wasser geleiten. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft ist nach eigenen Angaben bis in die Nacht im Bereich der Innenstadt im Einsatz wegen der Veranstaltung, an der Zehntausende Menschen teilnahmen.

„Rave the Planet“ stand auf der Kippe
Die Veranstaltung hatte bis zuletzt wegen des Sicherheitskonzeptes auf der Kippe gestanden. Lange Zeit fehlten Verträge mit einem Sanitätsdienst. Das Problem sei auch dank eingegangener Spenden gelöst und ein privater Sanitätsdienst engagiert worden, hieß es schließlich am Freitag von den Veranstaltern. Samstag kurz vor Mittag gab die Polizei schließlich grünes Licht für das Sicherheitskonzept.
Neben Dr. Motte legen den Angaben zufolge weitere 200 DJs auf. Zudem soll es 25 Paradewagen geben. Auch Redebeiträge sind geplant. Den Veranstaltern zufolge ist die Parade als „friedensstiftende Maßnahme“ gedacht.