Zurück auf Anfang!
Streit beigelegt: DAS sind die neuen Pläne für die autofreie Friedrichstraße und DARUM rudert Berlins Regierende Franziska Giffey zurück
Offen ist, ob der Senat Beschwerde gegen einen Beschluss des Verwaltungsgerichts einlegt, das die umstrittene Sperrung der Friedrichstraße in Berlin-Mitte für den Autoverkehr für rechtswidrig erklärt hatte.

Einen Schritt vor, einen zurück, das kennen wir aus dem Berliner Senat. Dass der Streit um die autofreie Friedrichstraße in Berlin-Mitte jetzt beigelegt sein soll, überrascht dann aber doch. Zuletzt krachte es gehörig zwischen Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) und Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch (Grüne). Auf einmal reißen sich beide Politikerinnen am Riemen, und insbesondere Giffey macht dabei eine bemerkenswert nachgiebige Figur.
Lesen Sie auch: Jetzt kommt die Wetter-Wende: Grusel-Grau im Anmarsch +++ Wie kalt wird der Winter? >>
Noch ist offen, ob der Senat Beschwerde gegen einen Beschluss des Verwaltungsgerichts einlegt, das die umstrittene Sperrung der Friedrichstraße für den Autoverkehr für rechtswidrig erklärt hatte. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen, sagte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) am Dienstag.
Meistgelesen
Überraschende Ankündigung
Bericht: Großbritannien will Truppen in die Ukraine schicken
Blick in die Sterne
Horoskop für die Woche: 2. bis 8. Oktober 2023 – laut Ihrem Sternzeichen
Lesen Sie auch: Horoskop für heute: Mittwoch, der 2. November 2022! So wird Ihr Tag – laut Ihrem Sternzeichen >>

Aber es habe im Senat eine Verfahrensverständigung gegeben. Die Verwaltung für Umwelt und Mobilität solle sich mit der für Wirtschaft und der für Stadtentwicklung abstimmen. Danach werde es eine Verständigung über ein gemeinsames Vorgehen im Senat geben, kündigte Giffey an. Und nach der Vorgabe des Gerichts werde bis zum 8. November entschieden. Bis dahin sei eine dezidierte Prüfung nötig.
Lieferverkehr soll nun doch in die Friedrichstraße dürfen
Nach dem Bekanntwerden des Beschlusses vor einer Woche hatte es in der rot-grün-roten Koalition hörbar geknirscht. Giffey hatte noch am selben Tag eine zügige Umsetzung der Gerichtsentscheidung gefordert. Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) hatte öffentlich geäußert, Giffey habe die Entscheidung wohl nicht ganz verstanden. Die Opposition freute sich – manche sahen schon einen tiefen Riss im Koalitionsgefüge. Am Dienstag demonstrierten Giffey und Jarasch aber Einigkeit.
Das Ziel müsse ein stimmiges Gesamtpaket sein, sagte Jarasch zu den Plänen für eine auto- und fahrradfreie Flaniermeile in der Friedrichstraße in Mitte. „Es gibt eine Reihe von Verfahren, die gleichzeitig in Arbeit sind.“
Zum einen laufe ein Verfahren, das dauerhaft den Autoverkehr aus der Friedrichstraße rausnehmen solle, erklärte die Senatorin. Zum anderen sei eine Anordnung nötig, um nun doch Lieferverkehr zumindest morgens und abends zuzulassen. Das Gleiche gelte für die Einrichtung einer Fahrradstraße in der Charlottenstraße, die auch Einbahnstraße werden solle.
Lesen Sie auch: Berlin verlängert 29-Euro-Ticket – und will jetzt sogar ein 9-Euro-Ticket für Geringverdiener! DIESE Details stehen bereits fest>>
„Mir ist da Gründlichkeit vor Schnelligkeit wichtig“, sagte Jarasch. „Wir prüfen gerade intensiv, wie schnell wir da tatsächlich sind. Auch davon hängt es ab, ob wir Beschwerde einlegen oder nicht.“
Dass man im Streit um Positionen nachgibt, geht in Ordnung. Aufpassen müssen beide Politikerinnen aber, dass sich breite Teile der Berliner Bevölkerung am Ende nicht verschaukelt fühlen.