„Wir stehen an Eurer Seite“
Starkes Zeichen: Rund 80.000 Menschen demonstrieren in Berlin Solidarität mit Protestierenden im Iran
Deutlich mehr Teilnehmer als erwartet kamen zu der Veranstaltung an der Siegessäule.

Die Polizei erwartete eine Großdemo, doch schließlich wurde sie doppelt so groß wie gedacht: Zehntausende zeigen in Berlin Solidarität mit den mutigen Frauen im Iran, gegen die das Regime brutal vorgeht.
Die Politik tut sich immer noch schwer damit, entschieden gegen den Iran vorzugehen: tödliche Drohnen für Russland und Waffengewalt gegen die eigene Bevölkerung, die sich sich gerade mutig gegen das eigene Regime auflehnt. Doch nun zeigt Deutschland Solidarität mit den Frauen, denen die iranische Sittenpolizei züchtige Kleidung aufzwingen will – und selbst vor tödlicher Gewalt nicht zurückschreckt.
In Berlin haben zehntausende Menschen am Samstag für Solidarität mit der Protestbewegung im Iran demonstriert. Wie ein Sprecher der Polizei mitteilte, beteiligten sich bis zum späten Nachmittag rund 80.000 Menschen an der Kundgebung. Ein Frauenkollektiv hatte die Großkundgebung angemeldet.
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Viele kurdische Fahnen unter Protestierenden – Polizei korrigiert Zahl deutlich nach oben
„Heute demonstrieren Tausende in Berlin ihre Solidarität mit den mutigen Frauen und Protestierenden im Iran“, schrieb Familienministerin Lisa Paus (Grüne) auf Twitter. „Wir stehen an Eurer Seite.“
Teilnehmer trugen bei der Kundgebung Plakate der Initiative „Women Life Freedom“ ("Frauen Leben Frieden"), die zu der Kundgebung aufgerufen hatte. Zu sehen waren auch viele kurdische Fahnen.
Die Polizei hatte zunächst eine Teilnehmerzahl von 37.000 Menschen genannt. Mit Hilfe eines Polizeihubschraubers wurde später die Zahl von 80.000 Menschen festgestellt. Dem Polizeisprecher zufolge verlief die Demonstration überwiegend störungsfrei. Nur vereinzelt sei Pyrotechnik gezündet worden.
Mehr als 120 Demonstranten in Iran getötet
Der Iran wird seit einem Monat von heftigen Protesten erschüttert. Ausgelöst wurden sie durch den Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini. Die 22-Jährige war am 16. September in Teheran gestorben, nachdem sie von der Sittenpolizei wegen des Vorwurfs festgenommen wurde, ihr Kopftuch nicht den strengen Vorschriften entsprechend getragen zu haben.
Die Sicherheitsbehörden gehen vielfach mit Gewalt gegen die Proteste vor. Nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten wurden seit Mitte September mehr als 120 Demonstranten getötet.