Staatsanwältin sicher: Dieser Mann zündete die Galeria Kaufhof am Berliner Alexanderplatz an. SO dramatisch verlief der Brand
Ihm wird nun der Prozess gemacht – wegen versuchter schwerer Brandstiftung, Sachbeschädigung und gefährlicher Körperverletzung.

Dramatische Minuten in der Galeria Kaufhof am Alexanderplatz in Berlin waren es: Feueralarm mitten im Einkauf. Nun folgte der hitzige Auftritt des mutmaßlichen Brandstifters vor Gericht.
„Stoppen Sie das Verfahren“, rief Augustine M. (27) immer wieder und immer lauter. Der Mann aus Ghana wetterte: „Meine Grundrechte werden verletzt.“ Seiner Anwältin warf er vor: „Sie spricht nicht in meinem Sinne.“ Ob er Feuer gelegt hat, sagte er nicht.
Es war 14.30 Uhr, als sich M. am 30. Oktober mit einem Feuerzeug in der Hand an Textilien zu schaffen gemacht haben soll. Ihm wird nun der Prozess wegen versuchter schwerer Brandstiftung, Sachbeschädigung, gefährlicher Körperverletzung gemacht.
Rauch und Feuer in der vierten Etage des fünfstöckigen Gebäudes. Die Staatsanwältin: „Er hielt eine zuvor in Brand gesetzte Zeitung an drei Kleiderständer mit Herrenbekleidung.“ Dann habe M. Bettzeug und Decken angezündet. Einen Mann habe er mit einer brennenden Decke angegriffen.
Kaufhof-Zündler verschanzte sich hinter einem Bett
Hunderte von Kunden und Mitarbeiter hielten sich an dem Sonnabend-Nachmittag in dem Einkaufstempel in Mitte auf. Das Gebäude wurde evakuiert. Beherzt löschten Mitarbeiter und konnten ein Ausbreiten der Flammen verhindern.
Auch Handelsvertreter Gerald S. (57) griff sofort ein, als eine Kollegin rief: „Hilfe, der zündet alles an!“ Zeuge S: „Ich rannte los, holte einen Feuerlöscher.“ Der Brandstifter habe hinter einem Bett gestanden: „Er kam mit einer brennenden Decke auf mich zu und versuchte, sie über mich zu stülpen.“
Der mutige Handelsvertreter hielt seinen rechten Arm schützend vor seinen Kopf und versuchte, dem Feuer-Mann die Decke zu entreißen. Dabei erlitt er an der Hand erhebliche Verbrennungen. Für S. steht fest: „Der Herr hat in Kauf genommen, dass ich sterbe.“
Vor dem Richter schimpfte und brüllte der Kaufhof-Zündler fast eine Stunde lang
Der Richter: „Wie wirkte der Mann?“ Der Zeuge: „Es kam kein Wort und keine Gefühlsregung von ihm, ganz ruhig und gelassen versuchte er, die Decke über mich zu werfen.“
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Danach soll M. versucht haben, Badvorleger in Brand zu setzen. Eine Zeugin (20): „Er wirkte nicht aufgeregt.“ Weitere Kaufhof-Mitarbeiter konnten ihn schließlich festhalten und der Polizei übergeben.
Vor dem Richter schimpfte und brüllte er fast eine Stunde lang. Dann die Entscheidung: „Die Verhandlung wird ohne den Beschuldigten fortgesetzt.“ M. gilt als psychisch krank. Die Staatsanwaltschaft strebt seine dauerhafte Unterbringung in der Gerichtspsychiatrie an. Fortsetzung: 10. August.