Kennen Sie diesen Schriftzug noch? Unter dem Namen MITROPA wurden auch in der DDR Speisewagen und Bahnhofsgaststätten betrieben.
Kennen Sie diesen Schriftzug noch? Unter dem Namen MITROPA wurden auch in der DDR Speisewagen und Bahnhofsgaststätten betrieben. imago/Schöning

Waren Sie schon einmal in einem DDR-Museum? Dann kennen Sie vielleicht das Gefühl, das sich einstellt, wenn Sie einen Gegenstand sehen, den Sie von früher kennen – den Sie aber längst vergessen haben. So erging es auch einem Blogger, der vor einiger Zeit eine alte Speisekarte aus einer Mitropa-Gaststätte am Berliner Ostbahnhof entdeckte. Er veröffentlichte Bilder davon auf seiner Internetseite, stieß eine kleine Diskussion an. Hätten Sie noch gewusst, was es in den Gaststätten gab, was es kostete – und was „Hoppel-Poppel“ ist?

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Was gab es in den Gaststätten von MITROPA zu Essen? Diese Karte verrät es

Die Mitropa-Speisekarte landete schon vor Jahren auf der Website des Blogs „Gastro L.E.“. Der Autos habe die Scans von einem Freund zur Verfügung gestellt bekommen, schreibt er dazu. Es handelt sich um mehrere Seiten mit vergilbtem Papier, auf der Vorderseite der große Schriftzug „Mitropa“ und „Bahnhofsgaststätte Berlin-Ostbahnhof“. Aber: Was war eigentlich die „Mitropa“?

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„MITROPA“ ist die Abkürzung für den vollständigen Firmennamen „Mitteleuropäische Schlafwagen- und Speisewagen-Aktien-Gesellschaft“ – ein Unternehmen, das Schlaf- und Speisewagen bei der Bahn sowie Bahnhofsgaststätten und Autobahnraststätten betrieb. Die Firma selbst wurde schon 1916 gegründet,1945 zwischen Ost und West aufgeteilt. Im Westen gründete die Bundesbahn die „DSG“ (Deutsche Schlafwagen- und Speisewagengesellschaft), im Osten führte die DDR die „MITROPA“ weiter.

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Die MITROPA Kindergaststätte Mäxchen Pfiffig im Pionierpark Wuhlheide.
Die MITROPA Kindergaststätte Mäxchen Pfiffig im Pionierpark Wuhlheide. imago/frontalvision.com

Auch am Ostbahnhof befand sich ein solches Lokal – und wer die Speisekarte studiert, wirft einen Blick in die Vergangenheit. Sie stammt aus dem Jahr 1959, weshalb die Preise in DM angegeben sind (Deutsche Mark der Deutschen Notenbank). So gab es in der Kategorie „Kalte Vorspeisen“ etwa einen großen Rollmops mit Remoulade und Brötchen für 1,20 DM, den Mitropa-Hausmacher-Rindfleischsalat (garniert) für 2,05 Euro und den Eiersalat „von 2 Eiern“ für 1,95 DM.

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Eine große Tasse Kraftbrühe mit Eierstich war schon für 0,50 DM zu haben, ein Bauernfrühstück für 1,90 und eine Portion „Hoppel-Poppel“ für 2,30 DM. Was das ist? Darüber wird in den Kommentaren unter dem Beitrag diskutiert! „Das weiß doch jedes Kind“, schreibt ein Nutzer. „Götterspeise, vorzugsweise die grüne mit Waldmeister, in ca. 1 bis 2 Zentimeter große Würfel schneiden und mit Vanillesoße servieren.“ Doch es gibt sofort Kontra, denn: „Hoppel-Poppel“ ist in Wirklichkeit ein leckeres Gericht aus Kartoffeln, Eiern und Speck (hier finden Sie unser leckeres Rezept für Hoppel-Poppel aus der DDR).

Mitropa-Gaststätten in der DDR: Die Preise sahen noch ganz anders aus...

Doch zurück zur Mitropa-Speisekarte: Hier gibt es auch Tellergerichte – etwa Makkaroni mit Gulasch für 1,80 DM – und Pfannengerichte, darunter Schweinesteak mit Paprikasoße auf Butterreis für 2,85 DM. Ein Wiener Schnitzel mit Ei, Salat und Bratkartoffeln war schon für 3,05 DM zu haben… und eine Portion Kasseler mit Kartoffelsalat für 2,30 DM. Und für „danach“ gab’s Eierkuchen mit Apfelmus für 1,90 DM oder aber ein Schüsselchen Kompott für 0,60 DM.“

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Vor allem die Preise lassen staunen. „Damals waren die Preise schon etwas anders“, schreibt der Blogger dazu. „Auch ein Bier gab es für wenige Pfennige. Heute sind die Preise wesentlich höher – aber auch die Kosten drum herum sind anders.“ Auch ein Nutzer staunt: „Das waren noch Preise. 2 Eier mit Bratkartoffeln und Salat für 1,85 DM… heute wären wir bei 18,50 Euro.“