Update: So wurden Teilnehmer der AfD-Demo in Berlin ausgetrickst: Das steckt hinter dem ‚Reiseservice Hahn‘ +++ DIESES Berliner Hostel wirft 150 AfD-Gäste raus
Mit Richtungspfeilern wurden Ankommende gezielt in die falsche Richtung geleitet.

Tausende Anhänger der AfD sind am Samstag dem Aufruf der rechtsnationalen Partei gefolgt und haben in Berlin gegen die Politik der Ampel-Regierung protestiert. Doch vor der Ankunft wurden Teilnehmer der Demo vom Kunstkollektiv Zentrum für Politische Schönheit genarrt. Ein fiktiver ‚Reiseservice Hahn‘ soll Busse Anreisender umgeleitet haben, Angekommene wurden vom ‚Flyerservice Hahn‘ mit Richtungspfeilern vor Bushaltestellen gezielt in die falsche Richtung geleitet. Dieses fiktive Unternehmen hatte im Jahr 2021 Flyer der AfD geschreddert, statt sie zu verteilen.
Trotzdem versammelten sich tausende Rechte unter dem Motto „Energiesicherheit und Schutz vor Inflation - unser Land zuerst“ am frühen Nachmittag vor dem Berliner Reichstag. Nach Polizeiangaben waren insgesamt zehn Gegendemonstrationen und -kundgebungen angemeldet. Die Polizei sprach am Abend von über 10.000 Teilnehmern und 1400 Gegendemonstranten. Sowohl bei der Demo als auch bei Gegendemos seien insgesamt 24 Menschen festgenommen worden.
Viele der Teilnehmer der AfD-Veranstaltung schwenkten Deutschlandfahnen und skandierten „Wir sind das Volk“ in Anlehnung an die Montagsdemonstrationen in der DDR. Vereinzelt waren auch Russlandflaggen zu sehen und die schwarz-weiß-rote Reichsflagge, die als Symbol von Rechtsextremen gilt. Im Nieselregen der Hauptstadt gehörten zudem Regenschirme zur Ausrüstung vieler Demonstranten.
4000 rechte Teilnehmende angemeldet, Gegendemo mit Protest-Wave und Fahraddemo
Angekündigt waren zum Auftakt Reden der AfD-Bundesvorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla. Weidel sagte jedoch krankheitsbedingt kurzfristig ab. Während Chrupallas Rede stimmten die Demonstranten Gesänge wie „Habeck muss weg“ an. Im Anschluss begann ein Protestzug durch das Berliner Regierungsviertel. Laut Polizei waren rund 4000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet.
AfD-Gegner hatten bei der Polizei unter anderem einen Protest-Rave der Berliner Klubszene und eine Fahrraddemonstration angemeldet.
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Berliner Hostel macht von Hausrecht Gebrauch und wirft 150 AfD-Gäste raus
In den sozialen Medien machte die Meldung die Runde, der Geschäftsführer einer der vier Berliner Standorte von A&O Hostels habe unter Verweis auf sein Hausrecht die Reservierungen von 150 AfD-Leuten storniert. Die ungeliebten Gäste sollen in anderen Hotels untergekommen sein. Die Echtheit des vielfach geteilten Posts konnte nicht verifiziert werden.