So schnell bekommen die Berliner ihr Geld vom Finanzamt
Wer seine Steuererklärung für 2021 gemacht hat, musste im Durchschnitt 37 Tage auf den Bescheid warten.

Die Finanzämter in Berlin können nicht nur abkassieren, sie zahlen auch aus. So haben sie im Jahr 2022 fast zwei Milliarden Euro Einkommensteuer an Berliner Arbeitnehmer zurückgezahlt – genau 1.985.890.013 Euro. Allerdings: Wer seine Steuererklärung für 2021 gemacht hat, musste im Durchschnitt 37 Tage auf den Bescheid warten.
Das Finanzamt Pankow/Weißensee war nach Angaben der B.Z. besonders schnell und benötigte nur 31 Tage. In Spandau dauerte es im Schnitt 45 Tage, also zwei Wochen länger, so das Blatt. Allerdings könne dies nicht auf Personalmangel zurückzuführen sein, da laut Finanzbehörden alle Stellen in diesem Bereich in Berlin besetzt sind.
Im letzten Steuerjahr mussten die Berliner Steuerzahler sechs Tage länger geduldig sein. Aufgrund der Pandemie wurde die Abgabefrist verlängert, was zu einer späteren Einreichung der Steuererklärungen führte. Je früher jedoch die Steuererklärung abgegeben wird, desto kürzer ist die Wartezeit.
Arbeitnehmer bekamen durchschnittlich 1436 Euro vom Finanzamt zurück
Immerhin nutzen über 75 Prozent der Steuerzahler das elektronische Programm Elster und müssen sich nicht mehr mit Papierkram herumschlagen, schreibt die B.Z. Hat sich das Warten gelohnt? Ja, im Durchschnitt gab es 90 Euro mehr als im Jahr 2021. In Zehlendorf erhielten Arbeitnehmer durchschnittlich 1436 Euro vom Finanzamt zurück, während Steuerzahler in Neukölln (996), Wedding (942) und Lichtenberg (992) weniger als 1000 Euro erhielten.
Der neue Finanzsenator Stefan Evers (43, CDU) weiß übrigens noch nicht einmal, ob er seinen Steuerbescheid bereits erhalten hat. Die letzten Wochen rund um die Wahlen und die Koalitionsbildung waren so zeitaufwändig, dass er noch einen Stapel ungeöffneter Briefe auf seinem Schreibtisch abarbeiten müsse, schreibt die Zeitung. Der Politiker hofft generell auf verständliche Bescheide und eine höfliche Tonlage, auch bei Mahnungen.
Dann haben er und seine Behörde in Zukunft wohl einiges zu tun.
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