Sisi ist wieder da! Berliner machen sie für RTL zur Serie
Die Dreharbeiten der Neuverfilmung laufen gerade in der litauischen Hauptstadt Vilnius.

Wer kennt sie nicht, die legendären „Sissi“-Filme aus den 1950er-Jahren mit Romy Schneider und Karlheinz Böhm. Jetzt ist die berühmte österreichische Kaiserin wieder zurück. Eine Berliner Firma dreht gerade für RTL eine Serie über die Monarchin – und versetzt die litauische Hauptstadt Vilnius in den Ausnahmezustand.
Denn die Metropole im Baltikum bildet in diesem Sommer die großartige Kulisse für den aufwendigen Mehrteiler, der im Gegensatz zu den Originalfilmen den Namen Sisi im Titel korrekt mit nur einem „S“ schreibt (die Monarchin wurde nicht „Sissi“ sondern „Sisi“ gerufen). Auf den ersten Fotos vom Dreh ist zu sehen, wie sich Vilnius gerade in das prunkvolle Wien zu Zeiten der österreichischen Kaiserin Elisabeth von Österreich (1837–1898) verwandelt.

„Sisi“-Serie: In Vilnius wird ein Großteil des TV-Hits gedreht
Hunderte Komparsen ziehen in historischen Kostümen durch die alten Straßenzüge von Vilnius. Jede Menge Pferde-Kutschen sind zu sehen. Die Litauische Nationalphilharmonie und die Universität Vilnius werden für Außen- und Innenaufnahmen zur Wiener Hofburg, in der Sisi und ihr Kaisergemahl Franz Joseph residierten.

Das alles setzt die Berliner Filmfirma Story House Pictures GmbH in Vilnius für die Serie „Sisi“ prachtvoll in Szene. „Ich fühle mich hier wohl. Litauen ist ein sehr schönes Land, mit tollen Städten und Menschen. Die Art und Weise, wie die Leute draußen sitzen, die Atmosphäre überall – das vermittelt alles einen sehr entspannten Eindruck“, sagt Regisseur Sven Bohse (44, „Ku’damm ’56“, „Ku’damm ’59“).

Die Serie „Sisi“ wird kein Abklatsch der 50er-Jahre-Filme
Allerdings gibt es noch einen Grund, warum „Sisi“ in Litauen gedreht wird: Die Produktionskosten sind günstiger. „Zum anderen gibt es hier in Litauen sehr erfahrene Produktionsfirmen und Crews, beeindruckende alte Gebäude und viele Pferde. Also alles, was man für den Dreh einer historischen Serie braucht“, sagt Bohse.

Die „Sisi“-Serie soll nicht so kitschig-romantisch werden wie die Filme aus den 1950er-Jahren. Neben der Liebesgeschichte will das Berliner Produktionsteam auch das wahre Leben der legendären Kaiserin erzählen, das eher tragisch als romantisch war. „Die Serie ist eine Geschichte über Emanzipation. Eine Geschichte über eine Frau, die zwischen politischen Zwängen, Macht und Verletzlichkeit ihre Rolle finden muss, nicht nur als Politikerin, sondern auch als Frau“, sagt Regisseur Bohse.

Die noch unbekannte Schweizer Schauspielerin Dominique Devenport (24) wird in die Fußstapfen von Romy Schneider treten und in der Serie die Sisi spielen. Bekannter ist ihr Serienpartner Jannik Schümann (28), der schon in großen TV-Serien wie „Charité“ mitspielte und nun als Kaiser Franz Joseph zu sehen ist. Ein großer Romy-Schneider-Fan ist in der Serie auch dabei: die einstige TV-Moderatorin und heutige Schauspielerin Désirée Nosbusch (56, „Bad Banks“), die in der Serie die Mutter von Kaiser Franz Joseph darstellt. Mit der Rolle geht für sie ein Kindheitstraum in Erfüllung. „Ich bin die Generation, die mit den alten ,Sissi‘-Filmen groß geworden ist“, sagt Nosbusch.

Ende des Jahres soll die sechsteilige Serie „Sisi“ auf dem RTL-Bezahl-Kanal TVNow verfügbar sein. Und nicht nur die Berliner Filmleute hoffen, dass die Folgen ein TV-Hit werden. Das wünscht sich auch Jurate Pazikaite, Direktor des Filmbüros in Vilnius, der sich schon auf eine Fortsetzung der Serie freut. „Denn wir wissen, dass das deutsche Filmteam im nächsten Jahr definitiv ins Baltikum zurückkehren wird, wenn die erste Staffel der Serie ein Erfolg wird“, sagt er.