Auf was sich die Berliner freuen dürfen
Sinken die Coronawerte weiter, fällt in Berlin nach Himmelfahrt die Ausgangssperre
In Berlin ist wieder der Wert der Neuinfektionen unter die kritische 100- Marke gefallen. Bleibt das so, könnten im Freien auch Lokale öffnen, Konzerte stattfinden.

Die Nachricht gibt Hoffnung. Erstmals fällt der Sieben-Tage-Inzidenzwert in Berlin unter die kritische 100-Marke, lag am Freitag bei 98,6. Seit Tagen sinkt bereits der Wert für die Corona-Neuinfektionen, die innerhalb einer Woche auftreten, gemessen auf 100.000 Einwohner. Hält der Trend an, könnte die Ausgangssperre in Berlin nach Himmelfahrt aufgehoben werden. Und nicht nur das. Auch Theatervorstellungen und Konzerte im Freien wären denkbar.
Was besagen die Regelungen?
Seit dem 24. April gilt bundesweit die Corona-Notbremse, die auch eine Ausgangssperre zwischen 22 Uhr und 5 Uhr beinhaltet. So trat sie bisher auch in Berlin in Kraft, nach dem der Inzidenzwert der Hauptstadt auf drei aufeinanderfolgenden Tagen über 100 lag. Das Aufheben der Ausgangssperre ist etwas komplizierter. Das passiert erst, wenn in kreisfreien Städten (wie Berlin) und Landkreisen innerhalb von fünf aufeinanderfolgenden Werktagen der Inzidenzwert unter 100 fällt. Sonn- und Feiertage werden dabei nicht mitberechnet. Das bedeutet: Bis einschließlich 12. Mai muss der Berliner Inzidenzwert unter 100 liegen.
Auch dann fällt noch nicht sofort die Bundesnotbremse samt Ausgangssperre. Vereinbart wurde, dass dies erst am übernächsten Tag geschieht. Im Berliner Fall könnte dies dann am 14. oder am 15. Mai sein – je nachdem, ob der dazwischen liegende Feiertag (Himmelfahrt) mit eingerechnet wird oder nicht. Das ist derzeit unter Experten strittig.
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Was bedeutet der Wegfall der Ausgangssperre für Berlin?
Beim Wegfallen der Bundesnotbremse werden die aktuellen Ausgangsbeschränkungen hinfällig. Das bedeutet zumindest, dass die Berliner sich zwischen 22 und 5 Uhr allein oder zu zweit wieder uneingeschränkt im Freien aufhalten dürfen. Die eigenen Kinder dürfen zusätzlich dabei sein.
Gibt es weitere Lockerungen?
Im Freien dürften sich tagsüber wieder maximal fünf Personen aus zwei Haushalten treffen – plus Kinder. Bei wärmer werdenden Wetter wäre ein kleines Familientreffen oder ein Grillabend mit Freunden unter freiem Himmel, etwa im Garten, möglich. In geschlossenen Räumen dürften sich nur Angehörige eines Haushalts oder Lebenspartner plus eine weitere Person zusammen aufhalten. Kinder bis 14 Jahre werden nicht dazu gezählt. Aber: Besuche nach 21 Uhr könnten weiter nicht erlaubt werden. Angehörige eines Haushalts oder Lebenspartner müssten weiter unter sich bleiben.
Was gilt beim Einkaufen?
Modegeschäfte, Elektromärkte und weitere Läden, die Waren außerhalb des täglichen Bedarfs verkaufen, dürften wieder Kunden einlassen. Der Einkauf dort geschieht allerdings weiterhin nur mit Vorlage eines tagesaktuellen negativen Corona-Schnelltests. Von der Testpflicht werden aber vollständig Geimpften und Genesenen ausgenommen. Sie müssen einen Nachweis vorzeigen.
Ist eine Öffnung der Restaurants möglich?
Mit einem stabilen Absinken des Inzidenzwertes unter 100 in den kommenden Tagen wäre auch das möglich. Der Senatz plant, dass zu Pfingsten die Außenbereiche von Cafés und Restaurants in Berlin nach Einschätzung des Senats wieder öffnen könnten. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD hatte dies bereits am Dienstag angekündigt. „Wir werden uns selbstverständlich mit Brandenburg abstimmen“, sagte er. Über die Vorgehensweise bei der Lokalöffnung wolle man sich mit dem Nachbarland und dem Gastronomen-Verband Dehoga abstimmen.
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Was ist mit Theatern, Konzerten und Kinos?
Das Durchführen von Konzerten, Kino- oder Theateraufführungen im Freien wäre auf Grund der sinkenden Inzidenzwerte möglich. Bundegesundheitsminister Jens Spahn (CDU) deutete dies jedenfalls am Freitag an. Wenn mit Lockerungen bei einem Inzidenzwert unter 100 begonnen werde, dann sollte es diese im Außenbereich von Lokalen und Restaurants oder bei Kulturveranstaltungen im Freien geben und zwar „testgestützt auf breiter Front“, hatte Spahn erklärt. Allerdings warnte er auch vor zu schnellen Lockerungen. „In dieser Phase der Pandemie geht es weiterhin darum, das Erreichte nicht zu verspielen“, so Spahn. Zu viel Ungeduld würde aber nur dem Virus helfen. Es gelte, den positiven Trend zu verstetigen. Der wachsende Optimismus dürfe jetzt nicht dazu führen, dass sich die Menschen bei Kontakten und Abstand nicht mehr an die Regeln halten.