„Sieben Brücken“-Komponist Ed Swillms über Karat: „Das letzte Juwel der deutschen Rockmusik ist gerade dabei, sich abzuschaffen“
Der KURIER sprach mit dem Band-Mitgründer über die aktuellen Ereignisse in der Gruppe, die sein Lebenswerk ist und für die er die größten Hits schrieb.

Er gehört zu den Musikern, die Karat vor fast 50 Jahren gründeten, komponierte mit „Über sieben Brücken“, „König der Welt“ oder „Der blaue Planet“ die größten Hits der Kultband. Keyboarder Ulrich Ed Swillms (75) war und ist die musikalische Seele der Gruppe. Auch wenn er seit Jahren mit der Band recht selten auftritt – offiziell hat er sie nie verlassen. Swillms gilt als Ehrenmitglied. Umso enttäuschter ist er, was sich derzeit bei Karat abspielt, wie er jetzt erklärt.
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Es sind recht harte Worte, die der Musiker über eine Band sagt, die sein Lebenswerk ist. Swillms macht gegenüber dem KURIER sehr deutlich klar, was er von dem Weggang der langjährigen Karat-Musiker Christian Liebig (68) und Michael Schwandt (70) hält: „Was da in der Band passiert, gefällt mir gar nicht. Das letzte Juwel der deutschen Rockmusik ist gerade dabei, sich abzuschaffen.“
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Die verbliebenen Karat-Mitglieder hatten am Neujahrsmorgen über Facebook offiziell mitgeteilt, dass der Bassist und der Schlagzeuger nicht mehr in der Band dabei sind. Die genauen Gründe werden nicht genannt.
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Auch Swillms würde sie gerne erfahren. „Denn Christian Liebig hat Karat nicht freiwillig verlassen“, sagt er. In einem Interview mit dem Online-Musikmagazin „Deutsche Mugge“ hatte Swillms vor kurzem behauptet, man habe „anderthalb Jahre daran gearbeitet“, den Bassisten „aus der Band zu schmeißen“. Im Telefonat mit dem KURIER bestätigt Swillms seine Darstellung.
Warum man Liebig nicht mehr dabei haben wollte? Swillms sagt: „An Christians fachliches Können kann es nicht gelegen haben. Für mich ist er einer der besten Bassisten in diesem Land. In meinen Kompositionen sind so einige knifflige Stellen für einen Bassisten, die Christian stets mit Bravour gespielt hat. Also fachlich hat er eine exzellente Leistung abgeliefert.“
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Weshalb also Liebig nicht mehr in der Band ist, sei für Swillms ein Rätsel. Nach seiner Darstellung habe Schlagzeuger Michael Schwandt versucht, „die Band krampfhaft zusammen zu halten“. „Das ist ihm nicht gelungen. Ich weiß von ihm, dass er Karat auf eigenen Wunsch verlassen hat“, sagt Swillms.
Ed Swillms: „Mir tut es richtig weh, was bei Karat passiert“
Wie es nun ohne Liebig und Schwandt bei Karat weiter gehen soll, sei dem Hit-Komponisten der Band „völlig schleierhaft“. Nach einem Bericht der Bild-Zeitung sollen der Bassist Hans-Joachim Schweda (70, einst Neumis Rock Circus) und der Schlagzeuger Heiko Jung (52, spielte vor Jahren bei Dirk Michaelis) die Neuen in der Kultband werden.
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Die Personalie würde nur zur Hälfte stimmen, erfuhr der KURIER aus Szene-Kreisen. Bei dem neuen Bassisten würde es sich um einen anderen Musiker handeln. Swillms selbst kennt die Neuen nicht, die Band hüllt sich in Schweigen, will erst im Frühjahr die neuen Musiker präsentieren. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das alles gut ausgehen wird“, befürchtet Swillms.
Die Ereignisse in der Band beschäftigten ihn fast jeden Tag. „Mir tut es richtig weh“, sagt Swillms. „Was hier geschieht ist unvernünftig, leichtsinnig und verantwortungslos.“
Der KURIER erfuhr, dass Karat die Darstellungen des Band-Mitbegründers nicht kommentieren möchten. Schließlich gibt es eine Vereinbarung und man konzentriere sich auf die Aufgaben, die vor ihnen liegen. Denn im April will die Band ja wieder auf Tour gehen – mit einem neuen Bassisten, einem neuen Schlagzeuger und mit den guten Karat-Hits.