Sie sollen 13 Millionen Euro mit Corona-Testzentrum ergaunert haben: Jetzt steht ein Berliner Geschwisterpaar vor Gericht
Ein Mann und seine Schwester sollen mehr Tests abgerechnet haben, als es tatsächlich gab. Knapp 13 Millionen Euro sollen sie zusammen kassiert haben.

Sie sollen in der Pandemie richtig abkassiert haben. Ein Mann (46) und seine Schwester (44) sollen mit ihrem Berliner Corona-Testzentrum mehr Tests angerechnet haben, als sie in Wahrheit durchführten. Knapp 13 Millionen Euro seien so zusammen gekommen.
Der Prozess beginnt am Montag vor dem Berliner Landgericht. 13 Termine sind bis zum 24. Oktober geplant. Er dürfte einer der größten sein, der sich mit den Betrügereien in Corona-Testzentren beschäftigen wird.
Die Anklage wirft dem Geschwisterpaar besonders schweren Betrug beziehungsweise Beihilfe dazu vor. Sie sollen von Mai 2021 bis Februar 2022 bei der Kassenärztlichen Vereinigung viel mehr Tests abgerechnet haben, als es tatsächlich gab. Der Mann soll laut Anklage so rund 9,7 Millionen Euro erschwindelt haben, die Frau etwa 2,5 Millionen Euro. Beide waren Ende März 2022 bei Durchsuchungen von Wohnungen und Teststationen in der Stadt festgenommen worden.
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Auch in anderen Bundesländern stehen Corona-Test-Betrüger vor Gericht
Mit vergleichbaren Fällen beschäftigen sich auch die Justiz in anderen Bundesländern – etwa in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. In Bochum war ein Unternehmer im Juni zu sechs Jahren Haft verurteilt worden, der gestanden hatte, deutlich mehr sogenannte Bürgertests abgerechnet zu haben, als tatsächlich durchgeführt worden waren. Die dadurch dem Bund entstandene Schadenssumme bezifferte das Gericht auf rund 24,5 Millionen Euro.
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Im Mai hatte das Amtsgericht Freiburg einen jungen Mann zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Er war richtig dreist. Er kassierte rund 5,7 Millionen Euro für ein Testzentrum, das er nie betrieben hatte.
Allein in Berlin gab es nach Angaben der Senatsverwaltung für Gesundheit zu Spitzenzeiten (Juni 2021) 1656 gewerbliche Teststellen. Diese wurden laut Senat nur „sporadisch“ kontrolliert. Nachdem sich Verdachtsfälle zu Abrechnungsbetrügereien bundesweit gehäuft hatten, war die Testverordnung mehrfach angepasst worden. Es folgten Stichprobenprüfungen und strengere Vorgaben dazu, welche Angaben plausibel sind.
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