Polizeibeamte durchsuchen den Bürgerpark in Pankow.
Polizeibeamte durchsuchen den Bürgerpark in Pankow. dpa/Paul Zinken

Gut eine Woche ist vergangen, seit in Pankow ein Mädchen durch ein Messer schwer verletzt im Bürgerpark gefunden wurde. Wenig später starb die Fünfjährige in einem Krankenhaus. Seitdem ermittelt die Polizei mit Nachdruck. Jetzt wird bekannt, dass wohl ein erster Erfolg zu verzeichnen ist: Laut B.Z. wurde eine mögliche  Tatwaffe, ein Messer, bereits am Wochenende gefunden. Dringend tatverdächtig, die kleine Anissa ermordet zu haben, ist ein entfernter Verwandter der Familie.

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Der 19-Jährige, der eine deutsche und türkische Staatsangehörigkeit hat, passte laut Zeugenaussagen am vergangenen Dienstag auf das Mädchen und seine drei jüngeren Geschwister auf einem Spielplatz in Pankow auf. 

Wie kam Anissa in den Bürgerpark

Er sei dann mit der Fünfjährigen von dort weggegangen, angeblich weil das Kind zur Toilette musste. Etwas später sei der Mann ohne das Mädchen zurückgekommen und habe gesagt, er habe es verloren. Eine große Suchaktion startete. Stunden später wurde das schwer verletzte Mädchen in  einem Gebüsch im Bürgerpark gefunden. Obwohl das Mädchen reanimiert werden konnte und per Hubschrauber in eine Klinik kam, starb es dort wenig später. 

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Pankower haben Blumen und Kerzen in der Nähe der Fundstelle des Mädchens abgelegt. 
Pankower haben Blumen und Kerzen in der Nähe der Fundstelle des Mädchens abgelegt.  Paul Zinken/dpa

Weil der tatverdächtige Gökdeniz A. keine Angaben zu der Zeit machte, in der er mit dem Mädchen allein war, sitzt der Mann seit vergangenem Mittwoch in Untersuchungshaft. 

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Dass die Tatwaffe nun offenbar gefunden wurde, ist ein wichtiger Erfolg, denn der Tatverdächtige äußert sich bisher nicht zum Geschehen.  Auch wenn ein sexuelles Motiv nach derzeitiger Sachlage keine Rolle spielte, gibt es weiterhin Rätselraten über das Tatmotiv. 

Läuft ein Kindermörder frei herum?

Für einen Vorwurf des Mordes müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Angesichts des unklaren Motivs des mutmaßlichen Täters war daher noch unklar, ob es in diesem Fall um Mord gehen könnte. „Er ist festgenommen worden, weil er derjenige war, der mit dem Mädchen losgegangen und ohne es zurückgekommen ist“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft kurz nach der Festnahme. 

Ungewöhnlich war, dass bei dem Verdächtigen nach der Tat keine Blutanhaftungen an der Kleidung gefunden wurden. der 19-Jährige hatte erst noch bei der Suche nach dem Kind geholfen. 

In Polizeikreisen sei man zuversichtlich, den Richtigen zu haben, so die B.Z., die einen Beamten zitiert: „Ein gutes Gefühl. Sonst würde es bedeuten, dass ein Kindermörder frei herumläuft.“