Stefan M. (31, l.) und Dirk H. (52) betrogen am Pfandautomaten.
Stefan M. (31, l.) und Dirk H. (52) betrogen am Pfandautomaten. Pressefoto Wagner

Pfand in Mega-Höhe – rekordverdächtig! Doch es war alles nur geklaut und betrogen – man hatte den Bock zum Gärtner gemacht … Ein Duo nun vor Gericht. Zwei kräftige Typen, groß und kahlrasiert: Dirk H. (52) und Stefan M. (31). Zwei Kollegen – „Sicherheitsdienst und Servicekraft“.

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Sie arbeiteten im letzten Dezember als Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma in einem Supermarkt in Friedrichshain. Und bedienten sich selbst. Nach dem Motto: Mit Pfand lässt sich schnell Geld verdienen.

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Nachts schleppte Stefan M. (31) Bierkästen

Wenn sie nachts allein in den Räumen waren, packte M. ordentlich an, schleppte im Schweiße seines Angesichts Bierkästen. Leergut, das Kunden gegen Bares in den Markt zurückgebracht hatten, ging noch einmal zum Scannen und noch einmal.

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Am 6. Dezember ab 23.20 Uhr legte M. los. Während er leere Kästen und Flaschen erneut in den Pfandautomaten schob und gierig nach dem ausgedruckten Pfandbon griff, sah sein Kollege selenruhig zu. Sie steckten unter einer Decke.

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An der Selbstbedienungskasse ratterte es nur Minuten später: Sechs Mal zockten sie am ersten Tag ab – Beträge zwischen 9,90 Euro und 105,60 Euro (insgesamt 401 Euro). Dreist ging es in den nächsten Nächten weiter. Nach neun Tagen hatten sie genau 2652,78 Euro eingesackt.

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Der Richter: „Stimmen die Vorwürfe?“ Die Pfand-Heinis: „Können wir nicht bestreiten, sind beede uff die Idee gekommen, war blöd, macht man nicht.“ Die Beute hätten sie geteilt.

Die Video-Überwachung überführte die beiden Pfandbetrüger

Dreist, aber nicht schlau: Die ungewöhnlich hohen Auszahlungen fielen bald auf. Die Ursache war schnell gefunden: Bilder aus einer Video-Überwachung zeigen M., wie er mit leerem Bierkisten aus dem Lager kommt. Mit genauer Uhrzeit ließ sich das nächtliche Scannen am Pfandautomaten rekonstruieren.

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Die erste Quittung: „Wir wurden sofort rausgeschmissen.“ H.: „Und Lohn für neun Tage wurde eingehalten.“ Beide Männer reuig. H.: „Tut mir sehr leid.“ Er werde sich in Zukunft zusammenreißen. Ist ihm in der Vergangenheit allerdings nicht immer gelungen: Er ist mehrfach vorbestraft.

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Der Richter: „Schuldig des Computerbetrugs.“ Sie hätten die Gelegenheit genutzt – „keine schlaue Idee“. Positiv für das Duo: „Beide verloren den Job, haben sich aber sofort neue gesucht.“ Happige Quittung für die Pfand-Betrüger: Geldstrafen von 3600 Euro und 3000 Euro.