Rettet die Spätis!
Verbot von Bänken und Stühlen: Berliner Petition will Sitzverbot vor Spätis verhindern
In Berlin-Pankow sollen Sitzplätze vor Spätis verboten werden. Dagegen regt sich jetzt Widerstand im Internet.

Berliner Spätis sind cool und eine Berliner Kulturinstitution. Doch was den einen lieb ist, ist anderen ein Ärgernis. Besonders Spätis, die sich in dichten Wohngebieten befinden, sorgen nachts für Unmut, vor allem, wenn sie draußen Stühle und Bänke stehen haben. Dieser „Schankvorgarten“ ist eigentlich nicht legal, denn Spätis haben keine Gästetoiletten. Regelmäßig pinkeln also Kunden in ihrer Not in Hauseingänge, Vorgärten und in den Rinnstein. In Pankow will man die Sitzbänke jetzt verbieten. Dagegen regt sich Widerstand.
„Sitzverbot vor Pankower Spätis verhindern!“, so heißt die Petition auf change.org, die in Pankow für Aufregung sorgt. Dort heißt es: „Bänke vor Spätis sind nicht nur ein alltäglicher Anblick, sondern auch ein wichtiger Bestandteil unserer Nachbarschaft. Sie bieten eine Möglichkeit zur Entspannung und zum Austausch mit anderen Menschen.“
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Und weiter: „Bänke vor Spätis sind ein sozialer Treffpunkt für die Bewohnerinnen und Bewohner des Bezirks. Hier kommen Menschen unterschiedlicher Generationen und Hintergründe zusammen, um sich auszutauschen, Kontakte zu knüpfen und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Dies fördert das soziale Miteinander und trägt zur Verbesserung der Lebensqualität in unserem Bezirk bei. Das geplante Verbot von Bänken vor Spätis würde nicht nur die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner einschränken, sondern auch die Attraktivität des Bezirks Pankow mindern.“
Spätis in Berlin sorgen regelmäßig für Anwohnerbeschwerden
Hintergrund ist das angekündigte Bänkeverbot vor Spätis von CDU-Ordnungsstadträtin Manuela Anders-Granitzki. Die reibt sich an den ausufernden Verhältnissen vor den besonders bei Partytouristen beliebten Tante-Emma-Läden. Bis Montag 8.15 Uhr hatten 192 Personen auf change.org unterschrieben. „Wir sind der festen Überzeugung, dass die Bänke vor Spätis eine Bereicherung für unseren Bezirk sind und daher nicht verboten werden sollten“, so die Initiatoren.
Die Verantwortlichen der Petition rufen dazu auf, das geplante Verbot von Bänken vor Spätis in Pankow zu überdenken. „Wir fordern eine offene Diskussion und die Einbeziehung der betroffenen Parteien, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen, die sowohl den Bedürfnissen der Anwohnerinnen und Anwohner als auch den Interessen der Spätis gerecht werden.“
Spätis in Berlin sorgen immer wieder für Anwohnerbeschwerden. Ein Spätkauf, der rund um die Uhr geöffnet ist, kann in Wohngebieten natürlich zu Lärmproblemen führen, wenn sich Kunden in Pulks davor versammeln. Die Belieferung der Läden führt nicht selten auch zu Parkplatzproblemen in Vierteln, die ohnehin schon recht voll sind.
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Viele Händler in der Nähe betrachten Spätis zudem als ungeliebte Konkurrenz. Spätis, die eine breite Palette von Produkten anbieten, stehen also in direkter Konkurrenz zu anderen Einzelhändlern, die möglicherweise nicht so lange geöffnet haben.
Vor elf Jahren gab es in der Hauptstadt noch etwa 2000 Spätis, heute sind es geschätzt um die 1000.