Senat bestätigt: Immer mehr Corona-Infektionen in Krankenhäusern!
Das Humboldt-Klinikum sei leider kein Einzelfall, sagt Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD).

In Berliner Krankenhäusern nimmt die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus nach Darstellung von Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) zu. Das Humboldt-Klinikum sei leider kein Einzelfall, sagte sie am Dienstag in Berlin. „Wir haben in den letzten Wochen auch eine Steigerung beobachtet in Berlin, was Infektionen in Krankenhäusern angeht“. Erst kürzlich habe es im Unfallklinikum Berlin einen größeren Ausbruch gegeben. Seit Anfang der Pandemie mussten in Krankenhäusern wegen Ausbrüchen immer wieder Bereiche geschlossen werden.
Am Berliner Vivantes Humboldt-Klinikum wurden unterdessen zwei weitere Fälle der britischen Mutation des Coronavirus nachgewiesen. Insgesamt seien damit 24 Fälle bekannt, teilte der Leiter des Gesundheitsamts Reinickendorf, Patrick Larscheid, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur mit.
Laut Kalayci sollen alle positiven Corona-Tests in Berlin künftig mit einem zweiten PCR-Test auf eine Mutation untersucht werden. „Wir werden als Senat die Kosten für die Zweittestungen übernehmen“, sagte sie. „In einem Austausch mit den Berliner Laboren sind wir zu einer Verständigung gekommen, dass alle Labore hier mithelfen werden“, so Kalayci. Die Labor Berlin GmbH von Charité und Vivantes habe bereits in der vergangenen Woche mit der Nachtestung begonnen.
Impfquote in Pflegeheimen über 80 Prozent
Unterdessen kann die Ende Dezember gestartete Corona-Impfkampagne in den Pflegeheimen nach Einschätzung Kalaycis voraussichtlich in der kommenden Woche beendet werden. Die Impfquote unter den Bewohnerinnen und Bewohnern liege deutlich über 80 Prozent. Das sei ein guter Wert. Bundesweit „ganz weit vorne“ sei Berlin bei den Zweitimpfungen: 35 Prozent der Heimbewohner hätten diese bereits bekommen. „Das heißt ein Impfschutz bei denen, (...) wo das Risiko am höchsten ist.“
Am Dienstag kam in Berlin eine neue Lieferung von Corona-Impfstoff an, wie die Gesundheitsverwaltung mitteilte. Nach früheren Angaben handelt es sich um 23.400 Dosen des Herstellers Pfizer/Biontech. Bei den Lieferungen ruckelt es in der gesamten EU. Kalayci sagte, insgesamt komme Berlin beim Impfen ganz gut voran, soweit Impfstoff da sei. Die Lieferpläne seien aber noch immer mit Risiken behaftet, was sowohl die Menge als auch die Termine betreffe.
Bisher seien 92.499 Impfdosen in Berlin verabreicht worden, schilderte Kalayci den aktuellen Stand. Darunter seien 75.183 Erstimpfungen und 17.316 Zweitimpfungen. 48.120 Impfungen seien durch mobile Teams in den Pflegeheimen erfolgt, 32.312 hätten in Impfzentren und 12.067 in Krankenhäusern stattgefunden.