An vielen Berliner Badeseen, wie hier am Schlachtensee, ist viel los.
An vielen Berliner Badeseen, wie hier am Schlachtensee, ist viel los. Imago Images/Jochen Eckel

Die Wasserretter der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mussten am vergangenen Wochenende zu mehr als 80 Rettungseinsätzen ausrücken. Ihr Können war gefragt, weil Badegäste zu ertrinken drohten. In einem Fall kamen die Sanitäter allerdings zu spät. Am Samstagmorgen ertrank ein Mann im Teufelssee in Grunewald.

Taucher bargen den Toten. Die Leiche soll jetzt obduziert werden, um die genauen Todesumstände zu klären.

Am Samstagabend zogen Taucher einen anderen Mann aus dem Wasser des Plötzensees in Wedding. Der Schwimmer hatte fast zehn Minuten unter Wasser gelegen. Er musste reanimiert werden und hat überlebt. Ob er bleibende Schäden davongetragen hat, ist noch unklar.

Ein weiterer Mann verunglückte an der Wilhelm-Borgmann-Brücke in Britz. Notärzte konnten ihn reanimieren. In zwei weiteren Fällen wurden zunächst vermisst gemeldete Kinder wohlbehalten an Land gefunden.

Die DLRG ist an Wochenenden und Feiertagen mit 200 ehrenamtlichen Rettungsschwimmern im Einsatz. Im gesamten Jahr 2020 verzeichnete die Hilfsorganisation bislang knapp 900 Einsätze.

Die Lebensretter rieten erneut dazu, die einfachsten Baderegeln zu beachten. Dabei betonten Mitarbeiter, dass schwimmen unter dem Einfluss von Drogen und Alkohol lebensgefährlich ist. Möglicherweise sei der Mann aus dem Teufelssee alkoholisiert gewesen, hieß es.

Experte warnt vor unbekannten Gewässern

DLRG-Sprecher Christopher Wellner warnte vor dem Baden und Führen von Booten nach Alkoholkonsum: Das Trinken von Alkohol ist einer der Hauptgründe für Ertrinkungsunglücke, sagte er.

So hatte eine angetrunkene Frau ihr Segelboot an der Unterhavel in Spandau verlassen, um schwimmen zu gehen und fand später ihr Boot nicht mehr. Zeugen riefen die Lebensretter, die die 50-Jährige wohlbehalten ans Ufer brachten. Zur selben Zeit fiel in Grünau ein betrunkener Mann von seinem Sportboot und drohte zu ertrinken. Auch er konnte gerettet werden.

Kindern rieten die Retter, nie mit vollem Magen und überhitzt ins Wasser zu gehen. Nichtschwimmer sollten nur bis zum Nabel ins Wasser gehen. Das lasse sich gut merken, so ein Mitarbeiter der DLRG. Auch hätten Schwimmer an Stellen nichts zu suchen, wo Schiffe und Boote fahren.

Der Experte warnte außerdem vor Gewässer, die dem Badegast unbekannt sind. Immer wieder komme es vor, dass vor allem Jugendliche  voller Übermut in einen See springen, den sie vorher nicht kannten und der nicht tief genug ist. Das kann zu erheblichen Verletzungen führen, so der Rettungsschwimmer. Auch aufblasbare Schwimmhilfen bieten keine Sicherheit im Wasser. Und mit Sicht auf die Tage, an denen Gewitter droht, betonte der Mann, dass das Baden bei Gewitter lebensgefährlich sei. Das sei zwar bekannt, werde aber von vielen nicht beachtet, so der Retter.