Schrullig und rätselhaft: Die seltsamen Geräte von anno dunnemals
Die Kreismuseen Wittstock zeigen, welche Merkwürdigkeiten wie die Mehlsackausklopfmaschine sie im Depot haben.

Allein das Wort ist eine Wucht: Mehlsackausklopfmaschine. Wer wissen will, wie das Trumm funktioniert, und welche teilweise seltsamen Gerätschaften menschlicher Erfindungsgeist sonst noch ermöglichte , sollte sich zwischen 3. März und 21. Mai einen Ausflug nach Wittstock/Dosse (Ostprignitz-Ruppin) vornehmen. Anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens zeigen die heutigen Kreismuseen „Alte Bischofsburg“ dort, was sie in 144 Jahren an Praktischem, Eigentümlichem und Rätselhaftem zusammengetragen haben.

Die Sonderausstellung „Zeitreise ins Magazin“ präsentiert, was sonst nie oder selten gezeigt wird. Dazu gehören landwirtschaftliche Geräte wie eben jene Mehlsackausklopfmaschine oder die technische Herausforderung für junge Leute: An historischen Wählscheibentelefonen kann die Smartphone-Generation rätseln, wie man sie wohl bedient.
Musik und Fotografie, wie sie unsere Vorfahren kannten
Ein Polyphon, ein Vorläufer der Schallplattenspieler, gehört ebenso zu den Ausstellungsobjekten wie eine Laufbodenkamera, ein historischer Fotoapparat mit einem Faltenbalg.
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Petroleumlampen, Bügeleisen, Waagen und Gewichte, Spieluhren und Radioapparate werden gezeigt, und eine uralte Rarität: Die „Topographia“, ein wertvolles Buch von Matthäus Merian aus dem Jahr 1652, das die ersten bekannten Stadtansichten der Prignitz enthält.
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Museen im alten Torturm der Bischofsburg von Wittstock
Die heutigen Kreismuseen gehen zurück bis auf das Jahr 1879. Seit 1957 befindet sie sich im Torturm der früheren Bischofsburg (Amtshof 1-5).
Vor 25 Jahren, im Jahr 1998, wurden die Kreismuseen Alte Bischofsburg mit dem Museum des Dreißigjährigen Krieges nach mehrjähriger Vorbereitungszeit und Umbauphase eröffnet. Dieses Jubiläum wird mit der Sonderausstellung gewürdigt.

Trotz Kriegsverlusten können in Wittstock längst nicht alle Stücke gezeigt werden
Die Kreismuseen verwalten heute nach eigenen Angaben etwa 40.000 unterschiedliche Objekte, viele Meter Archivgut, wohl mehr als 20.000 Fotos und Dias sowie über 600.000 multimediale Datensätze. Ein großer Teil der ursprünglichen Sammlung ist im Zweiten Weltkrieg verloren gegangen. Nur etwa zehn Prozent der Exponate würden ständig gezeigt.
Die Ausstellung wird am 2. März um 18 Uhr eröffnet. Danach ist sie bis Ende April di.-do. 9-16 Uhr, fr. 9-14 Uhr, sbd. 13-16 Uhr und so. 11-16.30 Uhr geöffnet. Anschließend di.-do. 9-17 Uhr, fr. 9-15 Uhr, sbd. und so. 11-16.30 Uhr. Eintritt für den gesamten Museumskomplex 4,50 Euro, ermäßigt 3 Euro, Kinder/Jugendliche 1 Euro, Familienticket 8 Euro.