Schrottkahn brennt 8 Stunden – giftiger Rauch über Neukölln
Das Schiff hatte über 200 Tonnen alte Waschmaschinen, Metall- und Kunststoffteile geladen. Warum es brannte, ist noch unklar.

Dicker schwarzer Rauch über Neukölln, sogar die Handy-Alarmsysteme Nina, Katwarn und Biwapp lösten aus. Ein Schrottkahn stand seit Mittwochabend in Flammen, der im Schifffahrtskanal an einem Recyclingbetrieb an der Lahnstraße lag. Großeinsatz für die Berliner Feuerwehr, die über acht Stunden brauchte, bis sie das Feuer annähernd unter Kontrolle hatte.
Gegen 21.30 Uhr wurde der Alarm am Mittwochabend ausgelöst. Der Kahn hatte über 200 Tonnen Schrott geladen, die in Flammen standen. 40 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Die Löscharbeiten erwiesen sich mehr als schwierig, sagt ein Feuerwehrsprecher.
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Die Brandbekämpfer hatten zeitweise mit einer schlechten Wasserversorgung zu kämpfen, konnten die Flammen aber teilweise ersticken. Dazu kam das Problem, dass sich die Ladung auf dem Schiff, die zum Großteil aus alten Waschmaschinen, Metall- und Kunststoffteilen bestand, immer wieder entzündete. Die Feuerwehrleute versuchten über mehrere Drehleitern und an Bord des Schrottkahns, die Flammen zu löschen.

Schrottkahn brennt: Starker Rauch löst Handy-Warnsysteme aus
Erschwert wurde ihre Arbeit, da es aufgrund der brennenden Schrottteile zu einer starken Rauchentwicklung kam. Das geschah, als man kurz den Brand unter Kontrolle wähnte, als plötzlich wieder die Flammen weit über 15 Meter in die Höhe schossen.
Der dicke schwarze Rauch war in mehreren Teilen Neuköllns wahrnehmbar. „Es gab erhebliche Geruchsbelästigung“, so der Feuerwehrsprecher. Übers Smartphone wurden vorsorglich die Warnsysteme ausgelöst, um die Bevölkerung vor dem möglichen giftigen Rauch zu warnen. Die Anwohner wurden aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten und Klimaanlagen auszuschalten. Eine Gefahr schließe man jedoch aus.
Vorsichtsmaßnahmen wurden auch auf dem Schifffahrtskanal getroffen. Um das Gewässer gegen mögliches Ausbreiten von Schmierstoffen aus dem Schrottkahn zu schützen, wurde eine Ölsperre in den Kanal geführt. Vorsorglich wurden Wasserproben entnommen.
Erst am Donnerstagmorgen gegen 7 Uhr hatte die Feuerwehr den Brand auf dem Schrottkahn unter Kontrolle. „Doch es gibt noch viel zu tun“, sagt ein Feuerwehrsprecher dem KURIER. Dazu gehört die Kontrolle, ob an Bord noch irgendwelche Glutnester sind, die sich noch einmal richtig entzünden könnten. Parallel gehen nun auch die Untersuchungen los, die die Brandursache klären sollen.