Bettina Jarasch, Spitzenkandidatin der Berliner Grünen, bei einer Pressekonferenz.
Bettina Jarasch, Spitzenkandidatin der Berliner Grünen, bei einer Pressekonferenz. dpa/Sebastian Gollnow

Schock in der Berliner Landespolitik: Bereits am Donnerstag erreichte ein heftiger Drohbrief das Büro der Grünen-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus. Ziel des Schreibens: Berlins Grünen-Spitzenkandidatin und Verkehrssenatorin Bettina Jarasch!  Der Staatsschutz des Landeskriminalamtes ermittelt bereits, heißt es. Zunächst wurde nicht bekannt, was genau in dem Schreiben stand – doch inzwischen gibt es erste Details.

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Der Brief enthielt laut Berichten eine Patrone. Er soll nach einigen Beleidigungen mit der Formulierung „Jetzt bist du tot“ enden. Es gebe Hinweise, die darauf hindeuteten, dass der Absender aus dem Stadtteil Wilmersdorf kommen könnte. Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) schrieb in einem Tweet auf Twitter: „Im Berliner Abgeordnetenhaus ging diese Drohung am Donnerstag ein – mit einer Revolverpatrone im Briefumschlag.“

Der Drohbrief gegen Jarasch ging am Donnerstag im Grünen-Büro ein

Der Brief ging bereits am Donnerstagmorgen im Abgeordnetenhaus ein, hieß es weiter. Wie eine Sprecherin der Polizei am Samstag sagte, hat der Staatsschutz beim Landeskriminalamt (LKA) die Ermittlungen übernommen. Er ist für politisch motivierte Straftaten zuständig. Ein Sprecher der Senatorin und Grünen-Spitzenkandidatin sagte, Jarasch lasse sich nicht einschüchtern.

Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) reagierte entsetzt auf die Morddrohungen gegen Jarasch.
Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) reagierte entsetzt auf die Morddrohungen gegen Jarasch. dpa/Christophe Gateau

Die Morddrohung sorgt dennoch für Entsetzen unter den Politikern der Hauptstadt. Giffey zeigte sich geschockt. „Ich habe keinerlei Verständnis dafür und verachte ein solches Verhalten“, teilte sie auf Instagram und Twitter mit. „Ich bin entsetzt und erschüttert darüber, zu welchen Mitteln gegriffen wird, um Menschen, die sich politisch engagieren, anzugreifen.“

Man könne immer darüber streiten, ob ein politischer Weg richtig sei. „Man kann und sollte darüber kontrovers diskutieren. Aber jemanden wegen seiner politischen Überzeugungen mit Hass, Hetze, Gewalt und Drohungen zu überziehen – das überschreitet jede Grenze.“

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Drohbrief gegen Bettina Jarasch: So reagiert Franziska Giffey (SPD)

Giffey und Jarasch waren im Wahlkampf Konkurrentinnen. Bei der Wiederholungswahl am 12. Februar landete die SPD nur knapp vor den Grünen. Vorne lagen die Christdemokraten. CDU, SPD und Grüne sind derzeit in Gesprächen über eine Regierungsbildung. Nächste Woche werden sie fortgesetzt.

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CDU-Generalsekretär Stefan Evers, der im Wahlkampf gegen Grüne und SPD ausgeteilt hatte, twitterte: „Unfassbar. Widerwärtig. NICHTS rechtfertigt eine solche Morddrohung. Ich hoffe, der Staatsschutz kann diesen Vorfall schnell aufklären.“

Kultursenator und Linke-Spitzenkandidat Klaus Lederer äußerte sich ebenfalls auf Twitter: „Meine volle Solidarität gehört meiner Senatskollegin Bettina Jarasch. Die Morddrohung, die sie erhalten hat, macht mich fassungslos & zornig. Hier sind alle Linien politischer Auseinandersetzung weit überschritten.“

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