Im Kampf gegen Killer-Viecher
Schmuddelwetter rettet Berlins Kastanien vor der Miniermotte
Der größte Feind der Bäume konnte sich aufgrund der kalten Witterung in diesem Jahr nicht so massenhaft ausbreiten wie sonst.

Bitte nicht auf den Regen schimpfen. Denn das kalte Schmuddelwetter ist offenbar der Retter der Berliner Rosskastanien.
Normalerweise wären diese Bäume jetzt schon fast kahl. Der Grund ist die fiese Miniermotte. Das rund fünf Millimeter lange Insekt hat einen Saugrüssel, mit dem sie sich schon ab dem Sommer liebend gerne durch die Blätter der weißblühenden Rosskastanie frisst. Für die befallenen Bäume stellt das Insekt eine ernsthafte Bedrohung dar. Der massive Laubabwurf schädigt die Kastanien zwar nicht direkt, macht sie jedoch anfälliger für Belastungen wie Trockenheit oder Stürme. Auch könnte der Blätterverlust zu Wachstumsstörungen der Bäume führen.
Doch in diesem Jahr haben die weißblühenden Rosskastanien in der Hauptstadt weniger unter dem Schädling Miniermotte gelitten als in den vergangenen Sommern, erklärt Derk Ehlert, Referent der Berliner Umweltverwaltung. „Grund ist vor allem das kalte Frühjahr und dass wir mehr Regentage hatten“, sagt er. Dadurch hätten die Motten nur drei statt vier Generationen ausbilden und dadurch weniger Schaden anrichten können.
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Ein Anzeichen dafür seien die jetzt zumeist noch relativ gut belaubten Kastanien, die man in Berlin sieht, so Ehlert. Sie zeigten zwar deutliche Schäden an vielen Blättern, werfen ihr Laub aber noch nicht im ganz großen Stil ab. In früheren Jahren verloren weißblühende Kastanien ihr Laub teilweise bereits schon ab Juni.
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Miniermotte: Seit 1998 ist der Schädling in Berlin zuhause
Laut dem Naturschutzbund Nabu wurde die Miniermotte 1986 zum ersten Mal in Mazedonien gesichtet, verbreitete sich dann über ganz Europa. Der Klimawandel ermöglicht der wärmeliebenden Motte, dass sie immer weiter Richtung Norden zieht. Seit 1998 ist der Schädling auch in Berlin zuhause.
Die Kastanienbäume leiden in warmen Jahren und trockenen Sommern besonders stark unter diesem Insekt. Die Larven zerfressen die Blätter. Obwohl früher Laubabwurf die Bäume nicht direkt schädigt, macht er sie anfälliger für andere Belastungen, vor allem für Bakterien und Pilze.
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So kann man die Miniermotte auch bekämpfen
Wichtig zur Eindämmung des Befalls ist das konsequente Einsammeln des Laubs bis zum Frühjahr. Denn die neue Brut sitzt auch in abgeworfenen Blättern und schwärmt nach dem Schlüpfen zum Baum aus. Möglich sind auch Mottenfallen, die männliche Insekten mit Duftstoffen anlocken. Eine weitere naturnahe Lösung zur Bekämpfung der Motte sind Meisenkästen. Denn Meisen ernähren sich von Miniermotten.
Übrigens: Weißblühende Kastanien werden in Berlin wegen ihrer Anfälligkeit für Schädlinge nicht mehr nachgepflanzt.
