Tausende Räder vergammeln
Saubere Aktion: Berliner Bezirk geht massiv gegen Schrottfahrräder vor
Haufenweise Schrotträder und aufgegebene Fahrräder wurden mit einem Gelbpunkt oder einer Banderole markiert.

Das Ordnungsamt Berlin-Mitte hat wieder zugeschlagen. Dieses Mal ging es um Schrottfahrräder. Tausende Fahrradleichen gammeln und rosten in Berlin vor sich hin. Keiner fühlt sich zuständig, niemand dafür verantwortlich. Bisher!
Mit einer Schwerpunktaktion ist das Ordnungsamt Berlin-Mitte am heutigen 9. Januar gegen Schrotträder im Bezirk vorgegangen. Mit dabei war auch die Bezirksstadträtin Almut Neumann. In ihrem Beisein wurden haufenweise Schrotträder und aufgegebene Fahrräder mit einem Gelbpunkt oder einer Banderole markiert.
Das Bezirksamt Berlin-Mitte teilte mit: „Diese Markierungen fordern die Halter:innen der Fahrräder auf, diese binnen der angegebenen Frist zu entfernen. Wer dieser Aufforderung nicht nachkommt, muss damit rechnen, dass der Verein Goldnetz die Fahrräder entfernt.“ In der Werkstatt von Goldnetz würden daraus wieder funktionstüchtige Fahrräder entstehen, die dann kostenlos an gemeinnützige Einrichtungen abgegeben werden.
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Berliner Hauptbahnhof ist ein Hotspot für Schrottfahrräder
Nach Angaben des Bezirksamtes stieg die Zahl der Schrotträder und der aufgegebenen Fahrräder in den vergangenen Jahren kontinuierlich. 2019 meldete das Ordnungsamt 499 Räder an Goldnetz, 2020 waren es bereits 755 und 2021 stolze 896. Im Jahr 2022 war die Zahl dann erstmals vierstellig: 1076.

Als erster Bezirk in Berlin arbeite Mitte mit Goldnetz seit 2019 zusammen, so der Bezirk. Wöchentlich melde das Ordnungsamt die Schrotträder an Goldnetz. Diese würden dann meist innerhalb von zwei Wochen entfernt.
Bezirksstadträtin Almut Neumann teilte mit: „Der Hauptbahnhof ist leider ein Hotspot für Schrottfahrräder in Mitte. Das ist ärgerlich für die Menschen, die dort mit dem Fahrrad unterwegs sind, weil viele Fahrradstellplätze dauerhaft blockiert sind. Ich bin stolz, dass wir in Mitte als erster Bezirk mit Goldnetz einen Partner gefunden haben, mit dem wir die Schrotträder aus dem öffentlichen Raum bekommen und sie gleichzeitig sinnvoll weiterverwenden.“
Was sind Schrottfahrräder?
Schrottfahrräder sind Fahrräder, die beschädigt sind und die durch einfache Handgriffe (wie z.B. Aufpumpen des Reifens, Anbringen eines Sattels) nicht mehr fahrbereit gemacht werden können. An diese Fahrräder wird von Seiten des Ordnungsamtes ein Gelbpunkt angebracht mit der Aufforderung an die Halter, das Schrottfahrrad zu entsorgen. Wird dieser Aufforderung binnen drei Wochen nicht nachgekommen, so wird im Bezirk Mitte der Verein Goldnetz aktiv und nimmt die Schrottfahrräder auf, um aus den Schrottteilen wieder funktionstüchtige Fahrräder herzustellen.
Was sind aufgegebene Fahrräder?
Hierbei handelt es sich nach Bezirksangaben um fahrbereite Fahrräder, die allerdings den Anschein erwecken, dass sie seit längerer Zeit nicht mehr bewegt wurden (wie etwa Laub im Fahrradkorb, vermooster Sattel). An diese Fahrräder werden gelbe Banderolen vom Ordnungsamt angebracht mit der Aufforderung an die Halter, binnen vier Wochen diese Fahrräder wieder an sich zu nehmen.
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Nach Ablauf der Frist wird im Bezirk Mitte der Verein Goldnetz ebenfalls aktiv und entfernt diese mutmaßlich aufgegebenen Fahrräder aus dem öffentlichen Raum. Die entfernten Fahrräder werden dann noch zwei Monate bei Goldnetz eingelagert und zur Prüfung der Fahndungsliste der Polizei gemeldet, bevor auch sie, wenn sich bis dahin kein Halter gemeldet hat, der Verwertung zugeführt werden.
Übrigens: Manche Fahrradleiche wird wieder hübsch gemacht und an die Berliner Tafel weitergereicht.
Wer ein Schrottfahrrad sieht, kann das unter anderem hier melden. Wer ein altes Rad entsorgen möchte, macht das am besten auf den Berliner Recyclinghöfen – und zwar kostenlos. Falls das kaputte Fahrrad beim Frühjahrsputz zusammen mit anderem Sperrmüll anfällt, kommt auch eine Abholung durch die BSR infrage.