Eine Frau trägt bei ihrem Einkauf in einem Supermarkt eine FFP2-Schutzmaske. Das könnte in Berlin bald wieder verpflichtend sein.
Eine Frau trägt bei ihrem Einkauf in einem Supermarkt eine FFP2-Schutzmaske. Das könnte in Berlin bald wieder verpflichtend sein. dpa/Sven Hoppe

Kommt sie oder kommt sie nicht? Der Berliner Senat diskutiert an diesem Dienstag über die Rückkehr zur Maskenpflicht in Innenräumen. Um ein erneutes Corona-Chaos in der Hauptstadt zu vermeiden, sollen Berlinerinnen und Berliner künftig wieder einen Mundschutz tragen müssen, wenn sie beispielsweise einkaufen gehen. Was genau geplant ist – und warum, der KURIER beantwortet die wichtigsten Fragen.

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Wie weit sind die Überlegungen in Berlin hinsichtlich der Rückkehr zur Maskenpflicht?

Der Berliner Senat berät am Dienstag zunächst über eine mögliche Ausweitung der Maskenpflicht in Innenräumen wegen Corona. Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) hatte einen solchen Schritt in der vergangenen Woche vorgeschlagen und mit steigenden Infektionszahlen sowie einer Zunahme der Krankenhauspatienten mit Corona begründet.

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Warum will Berlin die Rückkehr zur Maskenpflicht?

Die Inzidenz steigt. Immer mehr Menschen infizieren sich mit Corona. Auch die Kliniken füllen sich wieder mit Patienten, die Covid-19 haben. „Die Länder sind am Zug, die Maskenpflicht sofort umzusetzen. Sonst droht eine Überlastung des Gesundheitssystems und eine Überlastung der Bereiche mit patientennahem Kontakt wie Kliniken“, erklärt Johannes Nießen, Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

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Auch Gote hatte argumentiert, man müsse jetzt präventiv handeln, um eine Überlastung des Gesundheitswesens in ein paar Wochen zu verhindern. Frühzeitiges Handeln sei auch eine Lehre aus Fehlern der vergangenen Jahre. Das Tragen einer Maske sei ein vergleichsweise mildes Mittel, das im Hinblick auf den Schutz vor Ansteckung aber sehr viel bringen könne.

Die Krankenhäuser fordern eine schnelle Rückkehr zur Maskenpflicht in Innenräumen.
Die Krankenhäuser fordern eine schnelle Rückkehr zur Maskenpflicht in Innenräumen. Bernd Weißbrod/dpa

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Wo soll eine Maskenpflicht eingeführt werden, wenn es nach Experten geht?

„Wir brauchen jetzt eine Maskenpflicht in Innenräumen wie Supermärkten, Geschäften und öffentlichen Gebäuden“, so Experte Johannes Nießen. Bei einer weitersteigenden Inzidenz sollte eine solche Maskenpflicht laut Nießen auch auf andere Bereiche ausgeweitet werden. „Sobald die Inzidenz über 1000 klettert, müssen wir auch eine Maskenpflicht für Bars, Gastronomie und Restaurants in Betracht ziehen. Dann haben wir nämlich in Wirklichkeit eine Inzidenz von 3000“, sagte der Verbandschef.

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Gote hatte für Berlin konkret vorgeschlagen, Stufe 2 des dreistufigen Corona-Fahrplans zu zünden. Das würde eine Maskenpflicht in Innenräumen bedeuten, die in der Regel von Menschen oft aufgesucht werden. Betreffen könnte das etwa Geschäfte oder öffentliche Gebäude wie Museen, Bibliotheken, Hochschulen. Im Moment gilt Maskenpflicht im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sowie in Arztpraxen.

Wie schnell könnte das Masketragen in Berlin wieder Pflicht werden?

Ob der Senat am Dienstag einen Beschluss fasst, ist ungewiss. Innerhalb der rot-grün-roten Koalition hatte Gotes Vorstoß, der in der vergangenen Woche einen Tag nach einer Senatssitzung kam, für einige Irritationen gesorgt. Die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) sagte zu dem Vorschlag, noch seien viele Punkte offen, darunter eine klare Datengrundlage. Über eine etwaige Verschärfung der Maskenpflicht muss der Senat gemeinsam beschließen.