Mit Maske geht er demonstrieren

Roland Kaiser: Ergreifender Appell für mehr staatliche Unterstützung

Der 68-Jährige gehört mit einer transplantierten Lunge selbst zur Risikogruppe. Trotzdem will er auf einer Demo mit 6000 Menschen am Mittwoch eine Rede halten.

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Roland Kaiser will am Mittwoch trotzdem demonstrieren gehen. Es tragen ja alle Maske, sagt er.
Roland Kaiser will am Mittwoch trotzdem demonstrieren gehen. Es tragen ja alle Maske, sagt er.Foto: imago images/Sven Ellger

Die Veranstaltungsbranche will mit einer weiteren Demonstration am Mittwoch ab 12.30 Uhr auf ihre prekäre Lage in der Corona-Krise aufmerksam machen. Unter dem Motto #OnFire sollen Hunderte Fahrzeuge in einem Korso vom Olympischen Platz aus zum Brandenburger Tor fahren.

Gleichzeitig ist auch ein Fußmarsch mit rund 6000 angemeldeten Teilnehmern vom Roten Rathaus zum Brandenburger Tor geplant. Die Aktionen sollen bis in den späten Abend hinein dauern. Für viele Freiberufler wie Licht- und Tontechniker, Sicherheitskräfte und Caterer gilt die aktuelle Situation als existenzbedrohlich.

Die Demonstration hat prominente Unterstützer wie den Schlagersänger Roland Kaiser. Er hat selbst eine transplantierte Lunge, gehört zur Risikogruppe. Trotzdem will er auf der Kundgebung eine Rede halten. Dem Sender Radio1 sagte Kaiser am Mittwochmorgen:„ Es ist gerade ein extremer Zustand, der schwer zu halten ist und es gibt auch sehr wenige staatliche Unterstützung. Wir erwarten, dass man die Soloselbstständigen jetzt nicht zwingt, in Hartz IV zu gehen.“

Die Veranstaltungsbranche sei ein Wirtschaftszweig von enormer Bedeutung. Es gehe um 1,5 Millionen Menschen mit einem Jahresumsatz von mehr als 130 Milliarden Euro, so Roland Kaiser. „Das ist ein enormer Wirtschaftsfaktor. Die Menschen haben Familien zu ernähren. “ Auf die Frage, ob er Angst habe, sich anzustecken, sagte Kaiser: „Wir werden uns alle Masken aufsetzen und dann passiert nichts.“