Massive schwarze Rauchwolken

Update! Riesen-Feuer bei Recyclingfirma Remondis in Neukölln +++ Löscharbeiten dauern am Donnerstagmorgen an +++ Katastrophen-Warnung vor Rauch aufgehoben

Ein Großbrand war bei der Berliner Recyclingfirma Remondis in Berlin-Neukölln ausgebrochen.

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Der Brand hat mindestens eine der Remondis-Werkshallen erfasst.
Der Brand hat mindestens eine der Remondis-Werkshallen erfasst.Morris Pudwell

Ein Großbrand ist am Mittwochabend auf dem Gelände der Berliner Recyclingfirma Remondis ausgebrochen. Am Donnerstagmorgen dauern die Löscharbeiten weiter an. Wie ein Sprecher der Feuerwehr am Donnerstagmorgen mitteilte, werden die Einsatzkräfte noch mehrere Stunden mit dem Löschen der Flammen von Glutnestern beschäftigt sein. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Lagerhalle einsturzgefährdet sei. Es besteht den Angaben nach aber keine Gefahr für Anwohner. 22 Feuerwehrleute waren am Donnerstagmorgen noch im Einsatz. Zwei Bagger waren damit beschäftigt, verbranntes Material aus der Halle zu holen. Es wurde außerhalb der Halle zu einem sehr großen Haufen aufgetürmt und sukzessive abgelöscht.

Am Mittwoch waren riesige Rauchschwaden über der Stadt zu sehen gewesen. 

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Laut einem Sprecher der Berliner Feuerwehr stand eine der Werkshallen des Unternehmens in Brand. Die Halle brannte auf ganzer Ausdehnung auf 5000 Quadratmetern, so ein Sprecher der Berliner Feuerwehr. Angrenzende Gebäude seien ebenfalls in Gefahr gewesen. Das Feuer habe jedoch nicht übergegriffen.

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Riesige Rauchwolken steigen über dem Gelände auf.
Riesige Rauchwolken steigen über dem Gelände auf.Morris Pudwell

Berliner Feuerwehr mit mindestens 120 Einsatzkräften bei Remondis

Mehrere Fahrzeuge der Feuerwehr waren am Mittwoch schnell vor Ort. Laut Feuerwehr lagerten in der Halle große Mengen Papier. Ein KURIER-Reporter berichtete am Abend von mindestens einem Dutzend Einsatzfahrzeugen. Die Feuerwehr selbst bestätigte mindestens 120 Einsatzkräfte in Neukölln im Einsatz gehabt zu haben. Zuvor hatte ein Brandmelder Alarm geschlagen.

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Auch Augenzeugen berichteten von einem Großfeuer, das die Werkshalle der Firma zwischen der Neuköllner Lahnstraße und der Grenzallee ergriffen haben soll.

Der schwarze Rauch, der über der Stadt stand und dafür sorgte, dass Anwohner ihre Fenster geschlossen halten sollten,  war am späten Abend eher weiß – ein Anzeichen dafür, dass der Brand gelöscht werde. Zuvor hatten viele Menschen in der Hauptstadt am Abend eine amtliche Gefahrenwarnung mit einem lauten Ton über ihr Handy erhalten. Die von der Feuerwehr herausgegebene amtliche Warnung erhielten viele Handynutzer etwa eine Stunde nach Beginn des Einsatzes über die App Nina und über das Bundesamt für Bevölkerungsschutz.

Die Feuerwehrleute konnten die Halle nicht betreten und löschten über Drehleitern.
Die Feuerwehrleute konnten die Halle nicht betreten und löschten über Drehleitern.Paul Zinken/dpa

Löschboot bekämpfte Brand von Kanal aus

Wie ein Sprecher der Berliner Feuerwehr erläuterte, konnten die Brandbekämpfer die brennende Halle zunächst  nicht betreten. Vielmehr versuchten sie, die Flammen unter anderem von mehreren Drehleitern aus sowie mit Hilfe von Gerätschaften, die Wasserwerfern ähneln, zu löschen. Auch ein Löschboot kam auf einem benachbarten Kanalarm zum Einsatz.

Am späteren Abend war die Lage am Brandort nach Angaben der Einsatzkräfte unter Kontrolle, aber weiter angespannt. 

Die Halle rauchte auch am späten Abend noch stark.
Die Halle rauchte auch am späten Abend noch stark.John MacDougall/AFP

Augenzeugen berichten von beißenden Rauchschwaden

Via Twitter rief die Feuerwehr die Bevölkerung auf, den Brandort zu meiden und Zufahrtswege für Einsatzfahrzeuge frei zu halten. Dennoch fanden sich nach Angaben eines dpa-Reporters viele Schaulustige ein, um die Szenerie zu beobachten und mit ihren Handys zu filmen.

Die Rauchschwaden waren weithin erkennbar. Einer berichtet dem KURIER kurz nach Ausbruch des Feuers, dass die Rauchsäulen pechschwarz seien. „So schwarz habe ich das noch nie gesehen“, hieß es. Zudem habe die ganze Umgebung bestialisch von dem Qualm gestunken. 

Gegen 21 Uhr warnten die Behörden über KATWARN vor dem gefährlichen Rauch. Die Warnung bestand für den nahezu kompletten Berliner Süden und angrenzende Gebiete Brandenburgs noch bis in die Nacht. „Schließen Sie Fenster und Türen und schalten Sie Lüftungen und Klimaanlagen ab“, hieß es in der Katastrophenwarnung. „Wir informieren Sie, wenn die Gefahr vorüber ist.“

Recyclinghöfe immer wieder von Feuer betroffen

Auf dem Gelände von Remondis in Berlin-Neukölln kam es auch in der Vergangenheit bereits zu Feuern. Im Jahr 2021 hatte dort ebenfalls eine 4500 Quadratmeter große Halle einer Sortieranlage für Altpapier gebrannt. Ob es die gleiche Halle war, ist bisher noch unklar. Auch damals war die Feuerwehr schnell vor Ort und konnte den Brand rasch löschen.

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Auch bei anderen Recyclinghöfen, wie bei der Berliner Stadtreinigung (BSR), hatte es im September 2022 in Britz gebrannt.