Sie besetzten das Haus 112 Tage lang
Rentner in der Stillen Straße in Pankow – noch immer nicht dauerhaft gesichert
Die Senioren in der Begegnungsstätte in Pankow haben noch immer keine dauerhafte Perspektive, die Grünen im Bezirk wollen das Haus für Jung und Alt jetzt dauerhaft sichern.

Zehn Jahre ist es her, dass in Pankow die Alten auf die Barrikaden gingen. Um ihren Seniorenclub in der Stillen Straße zu erhalten, besetzten sie das Haus und kamen in aller Welt in die Schlagzeilen. Die mutigen Rentner von Pankow schafften es, dass das Haus ihres blieb, die Volkssolidarität übernahm die Trägerschaft. Dich bis heute bekommt das Sozialprojekt lediglich Jahresverträge. Das muss sich ändern, fordern die Senioren und haben die Pankower Grünen dabei auf ihrer Seite.

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Auch sie sprechen sich dafür aus, die Begegnungsstätte „Stille Straße 10“ langfristig zu erhalten. Diese Woche reichten die Grünen in Pankow dazu einen Antrag für die kommende Bezirksverordnetenversammlung ein, der die Erarbeitung eines Konzeptes für eine Mehrgenerationennutzung fordert. Die Senioren sollen daran beteiligt werden.
112 Tage Besetzung eines Seniorentreffs
Rückblick: Das Haus wurden nach einem kurzen Leerstand 1998 in eine Freizeitstätte für Senioren umgewandelt. 2012 sollten die Rentner das Haus räumen, denn dem Bezirk fehlte es an Geld für den Weiterbetrieb und die notwendige Sanierung.
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Nach einer 112-tägigen Besetzung des Hauses durfte die Freizeitstätte bleiben. Das Bezirksamt schloss einen Vertrag mit der Volkssolidarität als Träger, verlängerte den Vertrag jedoch immer nur um ein weiteres Jahr. „Der Träger kann keine Investitionen in das Haus tätigen, weil keine Planungssicherheit besteht. Dem wollen die Bündnisgrünen nun ein Ende bereiten“, heißt es in einer Mitteilung.

„Wir wollen die Stille Straße als soziale Einrichtung erhalten und sie gleichzeitig für weitere Nutzungsgruppen öffnen“, erklärt Hannah Wettig, Fraktionsvorsitzende der Pankower Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen. „Ein Mehrgenerationenkonzept wäre an dieser Stelle sinnvoll. Denn wir brauchen dringend Angebote für Familien. Ein solches Zentrum, was wichtige Angebote für die Bewohner*innen des Stadtteils anbietet, muss dann auch vom Bezirksamt langfristig gesichert werden. Darum wollen wir, dass ein mehrjähriger Nutzungsvertrag geschlossen wird, der es dem Träger ermöglicht, Modernisierungen vorzunehmen.“
Stille Straße: in Zukunft für alle Generationen
Auch die Senioren wünschen sich ein Mehrgenerationenkonzept für die Stille Straße 10. Entsprechend heißt sie jetzt schon „Begegnungsstätte für Jung und Alt“. Derzeit gibt es in der Stillen Straße aber in erster Linie Angebote für Senioren.
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„Intergenerative Begegnungen – so nennt man Begegnungen zwischen unterschiedlichen Generationen - dienen nicht nur dem kulturellen Austausch, sie fördern auch die Lebensqualität und zwar von Jung und Alt.“, erläutert die Fraktionsvorsitzende Wettig. „Deswegen wollen wir, dass in der Stillen Straße auch Beratungs- und Gruppenangebote für Familien und Alleinerziehende entwickelt werden.“