Ausgesetzt im Pappkarton
Reinickendorf: Katzen-Quäler nicht gefasst, aber für diesen Kater gibt es ein Happy End
Drei Miezen waren im Juli in einer Kiste in der Hermsdorfer Straße abgestellt worden, in verheerendem gesundheitlichen Zustand. Nun hat eine der Miezen ein neues Zuhause gefunden.

Diese Bilder sorgten bei Tierfreunden in ganz Berlin für entsetzen, doch nun bahnt sich für die drei Katzen, die Mitte Juli in Reinickendorf auf schreckliche Weise ausgesetzt wurden, ein Happy End an. Sie waren in einem Pappkarton in der Hermsdorfer Straße abgestellt worden, in verheerendem gesundheitlichen Zustand. Das Tierheim setzte sogar eine Belohnung für Hinweise aus, die zum Täter führen sollten. Nun hat eine der Miezen ein neues Zuhause gefunden.
Der Fall erregte in der ganzen Stadt Aufsehen: Bereits am 19. Juli hatte eine Passantin in der Hermsdorfer Straße in Reinickendorf einen Pappkarton mit den drei kranken Katzen entdeckt. Der Zustand der Haustiere sei verheerend gewesen, hieß es aus dem Tierheim – hier kamen die drei Tiere unter. „Alle drei Kater waren arg geschwächt, abgemagert und stark verwahrlost, mit kahlen Stellen im Fell und teils wunder Haut. Sie litten an schwerem Durchfall und waren über und über mit Kot verschmiert.“ Bei den Tierschützern in Falkenberg wurden sie als akute Notfälle aufgenommen. „Die Testergebnisse aus der Tierarztpraxis ergaben hochgradige bakterielle Infektionen.“

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In liebevoller Arbeit wurden die Miezen namens Sergio, Amigo und Django aufgepäppelt – heute geht es ihnen schon wieder weitaus besser. Schöner noch: Amigo hat bereits ein neues Zuhause gefunden! Er kam bei Katzen-Fan Marina Kubis (62) in Hohenschönhausen unter. „Ich hatte vorher schon Maine-Coon-Katzen, ein Geschwisterpaar. Vor ein paar Wochen verstarb eine von beiden“, sagt sie dem KURIER. Weil der übrige Kater nicht allein bleiben sollte, wollte sie sich auf die Suche nach einer neuen Katze machen. „Eine Freundin sagte, ich soll mal im Tierheim anrufen. Am Telefon hörte ich, dass gerade ein Kater auf Vermittlung wartet.“

Es war Amigo, eines der drei Unglücks-Kätzchen. „Ich besuchte ihn im Tierheim und verliebte mich sofort.“ Eine Woche später holte sie ihn zu sich. Inzwischen hat sich Amigo, der nun auf den Namen Loki hört, gut eingewöhnt. „Mein alter Kater und er hatten am Anfang etwas Probleme miteinander, aber inzwischen wird es von Tag zu Tag besser. Sie mussten sich eben erst aneinander gewöhnen“, sagt sie. Warum es Menschen gibt, die wehrlose Tiere auf so brutale Art und Weise aussetzen, kann die Berlinerin nicht verstehen. „Selbst wenn ich Katzen habe, die ich nicht halten kann und loswerden muss, kann ich sie doch ins Tierheim bringen, da sind sie wenigstens gut aufgehoben“, sagt Kubis. „Wenn ich ein großes Grundstück hätte, hätte ich alle drei zu mir geholt.“

Amigos Gefährten Sergio und Django sitzen momentan noch im Tierheim – auch, weil sie gesundheitlich länger als ihr Freund unter den Zuständen litten, unter denen sie vorher vermutlich gehalten wurden. „Momentan geht es ihnen wieder etwas schlechter – um ihnen Stress und einen weiteren gesundheitlichen Rückschritt zu ersparen, werden sie ausnahmsweise direkt aus unserer Krankenstation vermittelt“, sagt Tierheim-Sprecherin Beate Kaminski. Normalerweise ziehen Tierheim-Tiere vor der Vermittlung auf eine separate Vermittlungs-Station. „In den nächsten Tagen werden sie hoffentlich fit genug für die Vermittlung sein – und wir hoffen, dass die beiden schon bald ein neues Zuhause finden.“
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Den Täter, der die Miezen aussetzte, hat man allerdings nicht gefunden, obwohl die Tierschützer sogar eine Belohnung versprachen, die von anderen Berliner Tierfreunden später sogar erhöht wurde. 1100 Euro sollte es für entscheidende Hinweise geben. Auch Tierheim-Sprecherin Annette Rost zeigte sich entsetzt vom Zustand der Katzen. „Es handelt sich hierbei um einen so schweren Fall von Vernachlässigung und Tierquälerei, dass wir sofort Anzeige gegen Unbekannt erstattet haben“, sagte sie.