Mehrere Petitionen gegen Konzerte

„Keine Bühne für Rammstein!“ Berliner Senat bekommt Petition überreicht

Mitte Juli soll Rammstein nach Berlin kommen und an drei ausverkauften Abenden vor 75.000 Menschen im Olympiastadion spielen. Doch es gibt Widerstand.

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Rammstein-Sänger Till Lindemann soll in Berlin nicht auftreten dürfen.
Rammstein-Sänger Till Lindemann soll in Berlin nicht auftreten dürfen.Zuma Wire/imago

Mehr als 60.000 Menschen haben sich einer Petition angeschlossen, die am heutigen Dienstag an Innensenatorin Iris Spranger (SPD) übergeben wird. Die Petition fordert „Keine Bühne für Rammstein“ und hat das Ziel, den Senat als Hausherrn des Olympiastadions dazu zu bewegen, die geplanten drei Auftritte der Band Mitte Juli zu verhindern. Die Petition fordert sogar, dass der Senat eine Vertragsstrafe in Kauf nimmt. Bereits zuvor hatte Spranger After-Show-Partys in vom Land verwalteten Immobilien verboten.

„Rammstein-Sänger Till Lindemann soll junge Frauen bei Konzerten reihenweise und systematisch sexuell missbraucht haben“, heißt es auf der Petitionsplattform von Campact. Auch wenn die Staatsanwaltschaft ermittelt: Lindemann weist sämtliche Vorwürfe von sich, und selbstverständlich gilt auch für ihn weiter die Unschuldsvermutung.

Auf der Plattform heißt es derweil: „Die Band lässt sich weiter feiern – momentan ist sie in ganz Europa auf Tour. Mitte Juli kommt Lindemann nach Berlin und spielt an drei ausverkauften Abenden vor 75.000 Menschen im Olympiastadion. Doch solange die Vorwürfe nicht geklärt sind, sind Konzerte der Band kein sicherer Ort für Mädchen und Frauen. Jetzt gilt es zu zeigen, dass Berliner*innen mutmaßlichen Tätern #KeineBühne bieten.“

Rammstein-Sänger weist alle Vorwürfe von sich

Das Olympiastadion sei im Besitz des Landes Berlin, so Campact. „Damit ist die rot-schwarze Landesregierung in der Verantwortung: Sie kann sich dafür einsetzen, dass das Olympiastadion die Verträge mit Rammstein kündigt. Die zuständigen Senator*innen Spranger und Chialo müssen jetzt handeln. Die Übergriffe dürfen sich nicht wiederholen. Die Rammstein-Konzerte müssen abgesagt werden! Berlin darf nicht zum Ort für sexuellen Missbrauch werden! Wir feiern keine Täter!“

Ob die Petition erfolgreich ist, steht in den Sternen. Die Rammstein-Konzerte am 15., 16. und 18. Juli in Berlin sind ausverkauft. Das Olympiastadion schrieb auf Tagesspiegel-Anfrage, dass der Vertrag zwischen Tourveranstalter und Betreiber weiterhin gelte, „unabhängig des Ausgangs der Petition“. Zu möglichen Vertragsstrafen bei einer Kündigung wollten sich die Stadionbetreiber nicht äußern.

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Die Berliner Innenverwaltung wiederholte bisher nur, es werde in Berlin keine After-Show-Partys in Immobilien geben, die vom Büro der Innensenatorin Iris Spranger (SPD) verwaltet werden.