Die Polizei steht vor der Commerzbank-Filiale am Kudamm, sichert Spuren des Überfalls.
Die Polizei steht vor der Commerzbank-Filiale am Kudamm, sichert Spuren des Überfalls. Foto: Eric Richard

Schnell rein, schnell raus: In der Berliner City sind am Dienstag zwei Banken innerhalb von 35 Minuten überfallen worden. Erst traf es die Commerzbank-Filiale an der Hauptstraße (Schöneberg), dann die am Kurfürstendamm (Charlottenburg). Die Tatorte liegen nur etwa drei Kilometer voneinander entfernt. Die Polizei geht davon aus, dass es derselbe Täter war, der nun offenbar mit einem Fahrrad auf der Flucht ist.

Gegen 9.25 Uhr wurde die Polizei zur Commerzbank in Schöneberg gerufen. Das Haus, in dem sich die Filiale befindet, wird gerade saniert. Die Fassade ist eingerüstet. Von den Bauarbeitern will keiner bemerkt haben, wie der Täter die Bank betrat. Er bedrohte die Angestellten „mit einer Stichwaffe“, wie ein Polizeisprecher dem KURIER sagt. Der Überfall dauerte wohl nur wenige Minuten. „Der Täter erbeutete Geld, konnte unerkannt fliehen“, so der Sprecher. Über die Höhe der Beute machte er keine Angaben.

Gegen 10 Uhr der nächste Überfall: Es ist die Commerzbank am Kurfürstendamm gegenüber der Gedächtniskirche. Wieder war es nur ein Täter, der ebenfalls mit einer Stichwaffe  bewaffnet war und unerkannt flüchten konnte. „Hier machte der Täter keine Beute“, sagt der Polizeisprecher. Bei beiden Überfällen wurden keine Personen verletzt. Nur ein Bankmitarbeiter erlitt einen Schock.

Der Eingang der Commerzbank in der Schöneberger Hauptstraße. Hier machte der Täter Beute.
Der Eingang der Commerzbank in der Schöneberger Hauptstraße. Hier machte der Täter Beute. Foto: Eric Richard

Die Polizei vermutet, dass es einen Zusammenhang gibt und beide Überfälle vom selben Täter begangen wurden. „Dies könnte durchaus sein“, so der Polizeisprecher. „Schließlich floh der Täter in beiden Fällen mit einem Fahrrad.“ Die Ermittler überprüfen gerade die Aufnahmen der Videokameras aus beiden Bankfilialen, werten die Zeugenaussagen aus.

Erst vor drei Wochen versuchten mehrere maskierte Täter, eine Bank am Bundesplatz (Wilmersdorf) zu überfallen. Über einen Pritschenwagen wollten sie in die Filiale kommen. Als ein Wachmann auftauchte, schossen die Täter. Der 42-Jährige wurde durch mehrere Schüsse verletzt. Die Täter flüchteten.

Einige Tage zuvor hatten Unbekannte versucht, einen Geldboten einer Bankfiliale am Hermannplatz zu überfallen. Ob es Zusammenhänge zu diesen Taten gibt, werde nun ebenfalls von der Polizei geprüft. Möglicherweise könnten Spuren oder Hinweise zu kriminellen Mitgliedern arabischstämmiger Clans führen. Diese begingen in den vergangenen Jahren mehrfach Überfälle auf Geldtransporte oder Einbrüche in Banken.