R-Wert über 1,95: Corona-Ampel steht erneut auf Rot
Die Reproduktionszahl in Berlin liegt am dritten Tag in Folge über 1,2. Auch die Anzahl der Neuinfektionen steigt wieder. Kalayci konstatiert eine Trendwende.

In Berlin gibt es wieder mehr neue Infektionen mit dem Coronavirus. Am Dienstag wurden 6873 bestätigte Fälle registriert, das sind 35 mehr als am Vortag und 23 mehr als am Tag davor, wie aus der Statistik der Senatsgesundheitsverwaltung hervorgeht. Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci teilte mit: „Zwar ist die Reproduktionszahl Schwankungen ausgesetzt, aber auch die Zahl der Neuinfektionen nimmt zu, sodass man doch eine Trendwende erkennen muss.“
Die aktuelle Reproduktionszahl wurde mit 1,95 angegeben. Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel fast zwei weitere Personen ansteckt. Der R-Wert - also die Reproduktionszahl - bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Die Reproduktionszahl in Berlin ist damit laut Gesundheitsverwaltung drei Mal in Folge auf über 1,2 gestiegen. Damit steht die erste von drei Ampeln, die für Maßnahmen zur Corona-Eindämmung herangezogen werden, auf Rot. Es gelte zu beachten, dass die geschätzte Reproduktionszahl schwankungsanfälliger sei, je geringer die Fallzahlen seien, hieß es.
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Im Bund ist die Reproduktionszahl den Angaben zufolge von 1,04 am Montag auf 1,2 am Dienstag gestiegen. Insgesamt müsse der R-Wert in Zusammenhang mit den beiden anderen Indikatoren betrachtet werden, der Zahl der Neuinfektionen sowie der Auslastung der Intensivbetten. Diese beiden Ampeln stehen weiter auf Grün.
Mehr Infektionen - nur wenig Krankenhaus-Patienten
Der insgesamt rückläufige Trend der Neuinfektionen habe sich aber in der Vorwoche nicht fortgesetzt. Die Fallzahl in der vergangenen Meldewoche liege etwas über der Zahl der Vorwoche und könne sich in den kommenden Tagen noch geringfügig auffüllen. Die Zahl der Patienten, die in Krankenhäusern betreut werden, sei aber weiter rückläufig beziehungsweise stagniere auf einem niedrigen Niveau. Auch die Zahl der Patienten, die auf einer Intensivstation behandelt werden müssten, sei „stabil auf niedrigem Niveau“.
Im Krankenhaus isoliert und behandelt werden derzeit 130 Personen, 42 davon liegen auf einer Intensivstation. Alle anderen Personen sind häuslich isoliert. 198 mit Sars-CoV-2 Infizierte sind bislang gestorben. 163 davon waren 70 Jahre und älter.