Fans und Protestierende pöbeln

UPDATE! Rammstein-Gegner und -Fans treffen aufeinander

Dreimal tritt Rammstein im Olympiastadion vor je 60.000 Fans auf. Rund 300 Demonstranten fordern am Samstag ein Verbot – und beide Seiten pöbeln.

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Eine Teilnehmerin der Demonstration "Kein Rammstein-Konzert in Berlin" steht vor dem Olympiastadion mit einem Banner mit der Aufschrift “your voice matters”.
Eine Teilnehmerin der Demonstration "Kein Rammstein-Konzert in Berlin" steht vor dem Olympiastadion mit einem Banner mit der Aufschrift “your voice matters”.Fabian Sommer/dpa

Unmittelbar vor dem ersten von drei Berliner Konzerten der Band Rammstein kommt es am Samstag wegen der Vorwürfe gegen Sänger Till Lindemann am Olympiastadion zu Protesten- und zu Wortgefechten mit den Fans.

Vor dem Olympiastadion forderten nach Polizeiangaben rund 300 Menschen ein Verbot der Veranstaltungen. Die Protestierenden waren zuvor in einem Demonstrationszug zum Stadion gegangen.

Wie die Berliner Zeitung berichtet, heizte sich kurz vor dem Konzert die Stimmung zwischen Rammstein-Fans und Protestierenden auf. Es kommt zu Beschimpfungen und Anfeindungen.

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Die Protestler waren zuvor am Theodor-Heuss-Platz gestartet. Von dort zogen sie bis zum Olympiaplatz, wo sie auf dem Parkplatz vor dem Haupteingang des Olympiastadions demonstrieren wollen, berichtet die Berliner Zeitung. Die Polizei ist mit rund 60 Einsatzkräften vor Ort.

Kurz vor dem Beginn des Konzertes heizt sich die Stimmung auf

Auf dem Platz vor dem Stadion treffen die Demonstranten laut Berliner Zeitung auf Hunderte Rammstein-Fans. Die Polizei schirmt sie ab. Viele Rammstein-Fans zeigen sich belustigt von dem Protestzug. Man sei ja klar in der Überzahl, sagt ein Mann. Einige Demonstranten rufen: „Ihr seid die Beweise, Rammstein ist scheiße“.

Kurz vor dem Konzert heizt sich die Stimmung auf. Bilder zeigen Fans und Demonstranten, die sich gegenseitig den Mittelfinger zeigen. Die Fans skandieren: „Rammstein, Rammstein“. Einige Fans rufen einer Rednerin der Demonstranten „Halt die Fresse“ zu.

Zu den Konzerten am Samstag, Sonntag und Dienstag (18. Juli) werden jeweils mehr als 60.000 Fans erwartet. Die Auftritte der Band sind von harten „Tanzmetal“-Klängen und viel Pyrotechnik geprägt.

„Danke, Berlin“ sagt Till Lindemann nach gut zwei Stunden Konzert

Die Berliner Band wurde beim ersten von drei Heimspielen am Samstagabend von ihren Fans frenetisch gefeiert. „Wir sind wieder zuhause! Danke, Berlin!“, sagte der mit Vorwürfen zu seinem Umgang mit Frauen konfrontierte Sänger Till Lindemann (60) am Ende des gut zweistündigen Auftritts.

Mehrere Frauen haben - teilweise anonym - Vorwürfe gegen Lindemann erhoben. Sie schildern als beängstigend empfundene Situationen. Bei Aftershowpartys soll es demnach auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein.

Ein Rammstein-Fan zeigt der Demonstration vor dem Olympiastadion in Berlin die Mittelfinger.
Ein Rammstein-Fan zeigt der Demonstration vor dem Olympiastadion in Berlin die Mittelfinger.Fabian Sommer/dpa

Till Lindemann weist alle Vorwürfe zurück

Till Lindemann weist Vorwürfe gegen ihn zurück. Seine Anwälte verweisen auf Behauptungen in sozialen Netzwerken, Frauen seien bei Konzerten „mithilfe von K.-o.-Tropfen beziehungsweise Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können. Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr.“

Die Staatsanwaltschaft Berlin hat ein Ermittlungsverfahren gegen Lindemann eingeleitet. Bei Verdacht auf eine Straftat muss sie ermitteln. Auch Medienberichte können dafür der Auslöser sein. Bis zum Abschluss der Ermittlungen gilt die Unschuldsvermutung.

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Rammstein ist international die erfolgreichste Band Deutschlands

Frontmann Till Lindemann (60), die Gitarristen Richard Kruspe (56) und Paul Landers (58), Bassist Oliver Riedel (52), Keyboarder Christian „Flake“ Lorenz (56) und Schlagzeuger Christoph Schneider (57) leben in Berlin. Die sechs Musiker fanden hier 1994 zusammen und haben sich seitdem mit ihrem harten Sound zur international erfolgreichsten deutschen Band entwickelt.