Menschen in Madrid erfrischen sich bei 43 Grad mit kühlendem Wasser. Doch so heiß wird es bei uns nicht werden.
Menschen in Madrid erfrischen sich bei 43 Grad mit kühlendem Wasser. Doch so heiß wird es bei uns nicht werden. dpa

Wetterprognosen sind gewöhnlich besser als ihr Ruf: Jahr für Jahr werden Wettervorhersagen verlässlicher. Doch in der öffentlichen Wahrnehmung scheint genau das Gegenteil der Fall zu sein: Viele Leute trauen selbst erfahrenen Wetterexperten nicht über den Weg. Bestärkt werden solche Wetterskeptikern von Wetterlagen, die sich regional anders entwickeln als von den Wettermodellen vorhergesagt. Meteorologen beim Deutschen Wetterdienst (DWD) und anderen Wetterportalen beziehen dabei eine ganze Reihe unterschiedlicher Wettermodelle in ihre Vorhersagen mit ein. Das Problem: gelegentlich berechnen deutsche, europäische und amerikanische Modelle völlig andere Entwicklungen, und die Wetterexperten hantieren mit Mittelwerten, die sie dann händisch nachjustieren. Manchmal ist es aber auch so, dass einzelne Wetterprognosen schlicht falsch sind.

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Und genau das ist jetzt passiert: Eine Mega-Hitzewelle, so hieß es, zieht von Spanien und Frankreich heran. Dort schwitzen die Leute derzeit bei Temperaturen um die 43 Grad. Und so sollte es bald auch bei uns der Fall sein.

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Bundesgesundheitsminister Lauterbach warnte: „Mega Hitzewelle … könnte viele Todesopfer bringen“

Am Sonnabend rief Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf Twitter dazu auf, „ältere und kranke Menschen vor der Mega Hitzewelle zu schützen … Diese Hitzewelle könnte viele Todesopfer bringen“. Richtig daran ist: An Hitze sterben viele ältere und kranke Menschen, nur diese Mega-Hitzewelle schafft es nicht wirklich bis nach Berlin, wahrscheinlich auch nicht in viele weitere Regionen Deutschlands. ARD-Wetterexperte Roland Vögtlin erklärt im RBB, die Warnung habe auf einem Rechenfehler des US-Wettermodells GFS beruht. Inzwischen seien die Berechnungen aber korrigiert worden.

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Weiterhin geht der Deutsche Wetterdienst (DWD) allerdings für kommende Woche von möglicherweise sehr heißen Temperaturen aus: Die Vorhersagen reichen zur Mitte der Woche bis weit über die 35-Grad-Marke. Der heißeste Tag würde demnach der Donnerstag, danach würden die Temperaturen wieder deutlich zurückgehen. Der US-Wetterdienst GFS schießt weiterhin den Vogel ab mit mehr als 38 vorhergesagten Grad am Mittwoch. Andere Wettermodelle liegen deutlich darunter. Sämtliche Vorhersagen sind sich aber nun einig, dass die Hitzespitze deutlich abflacht, eine Hitzewelle wird also nicht daraus.

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