Patricia Schlesinger, eine Frau, die sich der RBB sparen sollte
Die Intendantin des Regionalsenders hat vermutlich nichts verbrochen, aber geeignet für ihren Job ist sie dennoch nicht

Was ist die RBB-Intendantin sparsam: Sie ließ sich ein 140.000-Euro-Dienstauto auch für private Fahrten hinstellen, aber zu einem knapp 70-prozentigen Rabatt. Das war schon knauserig, der Lohn der beiden Chauffeure kam da glatt fast wieder rein. Es spart auch einen Masseur, das Vehikel hat Massagesitze. Toll.
Patricia Schlesinger hat auch der Bürokratie ein Schnippchen geschlagen. Sollte es stimmen, dass sie ihrem Gatten lukrative Aufträge zuschustern ließ, sparte sie bei komplizierten Ausschreibungen. Bei dienstlich abgerechneten Essen daheim, die vielleicht Konferenzen waren, hat sie bei der Abnutzung von Sesseln im Sender gespart.
Weil ihr Jahresgehalt mit über 300.000 Euro zu Buche schlägt (immerhin weniger als der Kanzler), musste – leider, leider – woanders gespart werden. Etlichen freien Mitarbeitern wurde mitgeteilt, man brauche sie nicht mehr.
Angeblich wollte sie ein geplantes „Digitales Medienhaus“ aus der Betriebsrentenkasse mitfinanzieren, um die Gebührenzahler zu schonen. Aber das ist sicher nur üble Nachrede, und das Projekt (Endpreis 100 Millionen Euro, oder 150 Millionen, was weiß man schon?) des in Berlin und Brandenburg weltberühmten Senders ist ja auch wegen des Verdachts weiterer Mauscheleien und der Frage nach seinem Sinn gestoppt.
In der Konsequenz sparte sich Schlesinger die verdienstvolle Tätigkeit als ARD-Chefin, und am Montag wird sich zeigen, ob sie genug gespart hat, um als abservierte Intendantin über die Runden zu kommen.
Die Frau hat es geschafft, mit sparsam eingesetztem Fingerspitzengefühl, mit dem, was vielleicht nicht verboten ist, sich aber verbietet, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu diskreditieren.
Der RBB-Slogan „Bloß nicht langweilen“ sollte für das Programm, nicht aber für die Führung einer gebührenfinanzierten Einrichtung gelten. Frau Schlesinger sollte gehen.