Das Haus Zenner im Treptower Park in einer Archivaufnahme aus der Corona-Zeit.
Das Haus Zenner im Treptower Park in einer Archivaufnahme aus der Corona-Zeit. imago

Es war eine der Traditionsadressen Ost-Berlins: Im Haus Zenner wurde schon vor 200 Jahren gefeiert. Leider fiel der historische Bau dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer, doch in den 1950er-Jahren wurde die Gaststätte in Anlehnung an die historischen Pläne neu aufgebaut. In der Nachwendezeit blieb das Zenner als Biergarten zunächst beliebt, doch mit der Gastronomie ging es bergab: Eine zwischenzeitlich dort untergebrachte Burger-King-Filiale brachte auch keine Besserung. Schließlich geriet das Haus Zenner vor der Pandemie 2019 in ein Insolvenzverfahren, verharrte jahrelang im Dornröschenschlaf.

Im Haus Zenner trafen sich Berlinerinnen und Berliner schon vor Jahrhunderten. Das historische Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, zu DDR-Zeiten wiederaufgebaut.
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Im Haus Zenner trafen sich Berlinerinnen und Berliner schon vor Jahrhunderten. Das historische Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, zu DDR-Zeiten wiederaufgebaut.

Doch seit 2021 gibt es ein Comeback: Neue Eigentümer wollen das Traditionslokal zu einer coolen Party-Adresse umgestalten. Seit Juni 2021 geht es wieder voran: Die Betreiber Tony Ettelt und Sebastian Heil sind als Strippenzieher wilder Partynächte in der Wilden Renate und Else bekannt – und nun erwecken sie das Haus Zenner zu neuem Leben.

Zenner Turmhaus eröffnet bei freiem Eintritt: Fotoausstellung, Livemusik und Beelitzer Spargel

Als „Zenner Bier- und Weingarten“ verspricht das Lokal eine höherwertige Gastronomie mit vegetarischen, Fleisch- und Fischgerichten zu Beelitzer Spargel und Beilagen. Im Ausschank ist frisch gezapfte Weisse und lokales Craftbeer und als Neuauflage: Berliner Bürgerbräu, ursprünglich am Müggelsee gebraut. Erstmals für die Öffentlichkeit zugängig ist seit dieser Saison das ehemalige Heizhaus, nun Turmhaus genannt. Bei freiem Eintritt lockt derzeit eine Fotoausstellung mit Bildern des Fotokünstlers Jean Molitor zur architektonischen Moderne Berlins. Dazu gibt es Licht- und Videoinstallationen.

Livemusik am Wochenende ist der Auftakt zu Plänen, aus dem Haus Zenner eine vielfältige Veranstaltungsadresse für Konzerte, Filme und Festivals zu machen. Dabei wird es sich überwiegend um elektronische Musik drehen. Die Renovierungsarbeiten auf dem erweiterten Areal gehen bei laufendem Betrieb weiter: Für 2024 ist die Wiedereröffnung der Körnervilla geplant. Die Betreiber haben noch viel vor: Das insgesamt 8000 Quadratmeter große Gelände wurde ihnen für 25 Jahre verpachtet.