Ein paar Erdhaufen, Unkraut und der Beton des Fundaments: Mehr ist auf der Baustelle der Sporthalle der Reinhard-Bunger-Schule nicht zu sehen.
Ein paar Erdhaufen, Unkraut und der Beton des Fundaments: Mehr ist auf der Baustelle der Sporthalle der Reinhard-Bunger-Schule nicht zu sehen. Foto: Benjamin Pritzkuleit

Die rund 450 Schüler der Reinhold-Burger-Sekundarschule in Pankow müssen weiter auf eine neue Sporthalle warten, auf die auch das nahegelegene Carl-von-Ossietzky-Gymnasium, die Arnold-Zweig-Grundschule und Vereine angewiesen sind: Die Baustelle an der Neuen Schönholzer Straße ruhte jahrelang, frühestens im Schuljahr 2021/2022 ist mit der Fertigstellung zu rechnen. Schuld an der Verzögerung sind die Panke, Streit ums Geld und Mängel beim Bau.

Der zuständige Stadtrat Torsten Kühne (CDU) sieht die Situation mit Galgenhumor: „Das Bauvorhaben ist ein sehr dynamischer Prozess mit stetig wechselnden Sachständen.“ So kann man es auch beschreiben. Elternvertreter sind verärgert, weil – abgesehen von den Corona-Einschränkungen – nur einmal in der Woche Sportunterricht in einer verbliebenen, viel zu kleinen Halle im Altbau der Schule erteilt werden könne.

Wenigstens das Bauschild ist schick: Frühestens im Schuljahr 2021/22 wird die neue Sporthalle fertig sein.
Wenigstens das Bauschild ist schick: Frühestens im Schuljahr 2021/22 wird die neue Sporthalle fertig sein. Foto: Benjamin Pritzkuleit

Nach dem Abriss der alten Sporthalle war Ende 2016 mit den Erdarbeiten begonnen worden, zweieinhalb Jahre später sollte der Neubau stehen. Anfang 2017 war die Baugrube in Angriff genommen worden: Wegen des hohen Grundwasserspiegels in der Nähe der Panke war es nötig, die Gründung für die zweigeschossige Vier-Feld-Halle mit einem HDI-Verfahren durchzuführen. Dabei wird, einfach gesprochen, ein Bindemittel in den Boden gepresst, sodass eine wasserdichte Sohle entsteht.

Das klappte offenbar hier nicht, laut Kühne gab es deshalb eine „Störung des Bauablaufs“. Die Arbeiten ruhten daher von März 2018 an. Mit dem beauftragten Unternehmen gab es außerdem rechtliche Auseinandersetzungen um die Höhe finanzieller Nachforderungen.

Kühne zum KURIER: „Die erbrachten Leistungen und errichteten Bauteile konnten aber im weiteren Bauablauf weiter verwendet werden. Im Herbst 2018 konnten die Arbeiten dann wiederaufgenommen werden.“ Mitte September 2019 konnte nach schwierigen Verhandlungen der Zuschlag an eine neue Baufirma erteilt werden, die noch fehlende Restarbeiten am Fundament und den Rohbau erledigen soll.

„Aufgrund veränderter technischer Vorgaben“, so Kühne, mussten auch die Bauplanungsunterlagen angepasst und überarbeitet werden. Hierdurch gab es erneut eine Unterbrechung der Bautätigkeiten. Im Herbst 2020 sollen sie auf dem fertigen Fundament fortgesetzt werden.

Bislang soll die Sporthalle 14 Millionen Euro kosten, steht jedenfalls in der Investitionsplanung. Kühne: „Leider sind auch im weiteren Baufortschritt Kostensteigerungen nie auszuschließen. Insbesondere in den letzten drei Jahren haben wir enorme Baukostensteigerungen erlebt.“ Gegenwärtig werde ein neuer Bauablaufplan erarbeitet. Der Stadtrat: „Frühestmöglich ist derzeit mit einer Fertigstellung im Schuljahr 2021/22 zu rechnen.“