Panda-Zwillinge Pit und Paule: Feiern sie ihren letzten Geburtstag in Berlin?
Eine Bambus-Torte soll es am Dienstag für die Bären-Jungen geben. Noch dürfen sie im Zoo bleiben. Aber laut Vertrag müssen beide Tiere ab dem zweiten Lebensjahr nach China.

Sie waren winzig, als sie auf die Welt kamen, wogen nicht mehr als eine Schokoladentafel (100 Gramm). Doch nun sind aus Pit und Paule zwei bärenstarke Panda-Jungs geworden. Etliche Kilos haben sie zugenommen und wirken schon fast so groß wie ihre Mutter Meng Meng. Die beiden Stars des Berliner Zoos werden immer erwachsener. Am Dienstag feiern die Panda-Zwillinge ihren zweiten Geburtstag. Es könnte allerdings ihr letzter in Berlin sein.

Wie lange die Panda-Zwillinge im Hauptstadt-Zoo bleiben, ist ungewiss. Denn sie sind, wie ihre Eltern, eine Leihgabe des chinesischen Staates. Zwischen dem zweiten und vierten Lebensjahr sollen Pit und Paule nach China, wo im dortigen Artenschutzzentrum entschieden wird, mit welcher Panda-Dame sie eines Tages in einen anderen Zoo ziehen und für Nachwuchs sorgen werden. So soll es vertraglich geregelt sein.
Nach dem zweiten Lebensjahr gehen die Jungen meist getrennte Wege
Daher könnte der zweite Geburtstag der beiden Jungtiere auch der letzte im Berliner Zoo sein, so Zoo-Sprecherin Katharina Sperling. Denn Pandas sind in der freien Wildbahn Einzelgänger. Nur in der Paarungszeit suchen Männchen kurzzeitig die Nähe eines Weibchens. Etwa nach dem zweiten Geburtstag trennen sich auch die Jungen von ihrer Mutter. „Doch Pit und Paule verstehen sich mit Meng Meng noch sehr gut“, sagt die Sprecherin. Möglich, dass wir Pit und Paule daher noch etwas länger in Berlin sehen können.

Das hoffen auch die Zoo-Pfleger, die für die Geburtstagsfeier für Pit und Paule letzte Vorbereitungen treffen. Eine Torte, die sie liebevoll aus Bambus und anderen veganen Leckereien basteln, sollen die Panda-Zwillinge am 31. August im Freigehege bekommen. Ein schönes Geschenk, über das sich die Brüder garantiert mit Freuden hermachen werden.
Die Panda-Jungs haben in den vergangenen Monaten einen echten Bärenhunger entwickelt, wie Sprecherin Katharina Sperling erzählt. „Etwa zwölf Stunden am Tag verbringen Pit und Paule mit Schlemmen“, sagt sie.
Kurz vor acht Uhr beginnen die Brüder täglich mit einem Bambus-Frühstück. „Ihre aktivste Zeit haben sie am Vormittag“, sagt Sperling. „Ansonsten verbringen sie den Tag schlafend, fressend und spielend wahlweise draußen auf der Außenanlage oder drinnen in der kühlen Innenanlage. Auch Nachts packt sie ab und zu der Hunger.“ Kein Wunder, dass die beiden Panda-Brüder so kräftig an Größe und Gewicht (etwa 65 Kilogramm) zugelegt haben.
Pit und Paule: Zwölf Stunden am Tag fressen sie Bambus
Bei ihrem Leibgericht zeigen sich die Jungen von Mama Meng Meng und Papa Jiao Qing als echte Feinschmecker. Denn nur 24 der über 1000 Bambusarten, die es auf der Welt gibt, sind wirklich nach ihrem Geschmack. „Einen Großen Panda satt zu bekommen, ist gar nicht so einfach“, hatte Zoo-Direktor Andreas Knieriem erklärt. Denn Panda-Bären verputzen gigantische Mengen von diesen schnell nachwachsenden Pflanzen. Allein für die beiden Elterntiere holen die Tierpfleger täglich etwa 80 Kilogramm aus der Kühlkammer innerhalb der Panda-Anlage.

Auch wenn Pit und Paule die Hälfte des Tages mit Futtern verbringen: Bewegungsmuffel wie andere Pandas sind sie nicht. Die Brüder turnen gerne an den dicken Bambusrohren, die als Spielzeug in ihrem Gehege angebracht sind, klettern auf Bäume oder raufen sich manchmal mit Mama Meng Meng. Bei den Aktivitäten lassen sich die Zwillinge auch noch immer gut unterscheiden. Pit gibt lieber das Muttersöhnchen, sein Bruder Paule zeigt sich mehr als bärenstarker Baumkletterer.

Nicht immer war die Idylle der Panda-Brüder ungetrübt. Im März musste sich Pit einem umfangreichen Gesundheitscheck unterziehen, nachdem das Jungtier vier besorgniserregende Krampfanfälle hatte. Der kleine Panda wurde sogar im Schlaganfallforschungszentrum der Charité untersucht. Die Ursache blieb jedoch unklar. Sie könnten unterschiedlichster Art sein, ließen sich nicht immer eindeutig feststellen, so die Experten. Zum Glück gab es bei Pit keine weiteren Krampfanfälle. Dass er mit Bruder Paule im Gehege herumtobt und einen kräftigen Appetit nach Bambus hat, ist ein sehr gutes Zeichen.