Palast der Republik wird wieder lebendig – in einer VR-Ausstellung im Humboldtforum
Am 3. Oktober öffnet die Installation, die bis 2024 weiter gebaut werden soll, erstmalig. Erinnerungen an den Palast der Republik sind zentraler Bestandteil einer neuen Sonderausstellung.

Stand dort nicht die Gläserne Blume? Hing da hinten nicht der „Guten Tag“ von Wolfgang Mattheuer? Den Palast der Republik von innen sehen - den Wunsch haben viele Menschen – vor allem diejenigen, die sich gern an ihn erinnern. Unzählige Berliner haben hier Zeit verbracht, viele sogar an ihrem Palast mit gebaut. Wo die Honeckers Walzer tanzten und die Berliner zum Bowling gingen, sind viele Erinnerungen entstanden, die bis heute fortleben.
In der Mitte Berlins, gegenüber dem Dom, erinnert allerdings kaum mehr etwas mehr an den Palast der Republik. Nach dem Abriss in den Jahren 2006 bis 2008 lag das Gelände jahrelang brach. Doch das Humboldt Forum mit den historischen Fassaden des Stadtschlosses will in einer Schau an die Geschichte des Ortes und damit auch an den Palast-Vorgänger erinnern.

Am 3. Oktober wird die Installation „Palast der Erinnerung“ den Palst der Republik wieder auferstehen lassen. Die „CyberRäuber“ machen mit Hilfe von Virtual Reality das Unmögliche möglich. In einem zweijährigen Projekt werden Anekdoten, Eindrücke und Dinge gesammelt, die in die Virtual Reality-Installation einfließen und diese zu einem virtuellen Kunstwerk werden lassen.
Erinnern Sie sich an den Palast der Republik ?
Das virtuelle Palastmodell, an dem noch bis 2024 weiter gebaut wird, öffnet am 3.10.2022 seine Türen. Im Frühjahr 2024 wird es dann im Humboldtforum eine Sonderausstellung zum Palast der Republik geben. In ihr spielen die Erinnerungen und Erzählungen des Publikums eine tragende Rolle.

Am Montag, den 3. Oktober wird im Humboldtforum auch im Rahmen eines Tischgesprächs über den verschwundenen Palast debattiert. Karten für den „Palast-Treff“ gibt es für 5, ermäßigt 2,50 Euro.
Was war der Palast der Republik?
„Der Palast der Republik symbolisiert in besonderer Weise die Irrungen und Wirrungen der deutschen Einheit. Wir nehmen daher den Tag der deutschen Einheit zum Anlass, in unserem 3. Palast-Treff nach den verstreuten Dingen zu fragen, die sich einst im Palast der Republik befanden.“, heißt es in der Ankündigung.
Was war der Palast der Republik? Wie sah es in seinem Inneren aus? Wie waren die Räume ausgestattet und was fand dort statt? Welche Erinnerungen verbinden sich mit Besuchen oder der Arbeit im Palast der Republik? Um diese Fragen soll es bei dem Austausch gehen. Noch Immer sind Objekte aus dem Palast bei Sammlern begehrt. Im Vorwende-Laden in Friedrichshain etwa wir noch Palast -Geschirr verkauft.
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Dr. Joanna Kiliszek, die Ausstattungsstücken des Palasts nachgespürt hat, spricht in ihrem Vortrag über das Gebäude, das von seiner Eröffnung 1976 bis zu seiner Schließung 1990 Millionen Besucher anzog. Sie informiert über den Werdegang und Verbleib von Palast-Objekten – vom DDR-Emblem bis zur Bar des Spree-Bowling.
Palast der Erinnerung, Mo, 3. Oktober 2022, 10:00 – 20:00 Uhr, Humboldtforum Foyer, Eintritt frei